Schweizer Revue 3/2018

31 Schweizer Revue / Mai 2018 / Nr.3 Nachrichten Schweizer Städte im weltweiten Ranking Eine neue Studie von Pricewaterhouse Coopers zeigt, wie wettbewerbsfähig die grössten Schweizer Städte im Ver­ gleich mit anderen Metropolen sind. Es ist das erste Mal, dass die Schweizer Städte im jährlichen Ranking der Unternehmensberatungsfirma aufgenommenworden sind. Zürich belegt dabei hinter London, Paris, Toronto und Singapur Platz 5 von 34 Städten. Basel folgt auf Platz 13, Genf auf Platz 17 und Bern auf Platz 20. Untersucht wurden KriterienwieÖkonomie,Wandlungsfähigkeit und Lebens­ qualität. Vor allem im Bereich Lebensqualität schneiden die Schweizer Städte sehr gut ab. Bei der Gesundheit und Sicherheit steht Bern sogar an der Spitze des Rankings. Novartis trennt sich von rezeptfreien Medikamenten Der Basler PharmakonzernNovartis hat seine rezeptfreien Medikamente vor drei Jahren in ein Gemeinschaftsunter­ nehmen mit dem britischen Konzern GSK eingebracht – dies im Rahmen eines Tausches mehrerer Geschäftsbe­ reiche. Novartis begnügte sich bei den rezeptfreien Medi­ kamenten fortan mit einem Anteil von 36,5 Prozent. Nun trennt sich das Unternehmen vollständig von dieser Sparte. GSK bezahlt für den verbliebenen Anteil 13 Milliarden Dollar. 80 Millionen Franken für das IKRK Die Schweiz unterstützt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) auch im laufenden Jahr. Der Bundes­ rat hat für 2018 rückwirkend 80 Millionen Franken für den Genfer Hauptsitz gesprochen, gleich viel wie im ver­ gangenen Jahr. Zusätzlich zum Sitzbeitrag finanziert die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) mit 60,9 Millionen Franken spezifische humanitäre Ope­ rationen des IKRK. Letztes Jahrwaren dafür 62,5Millionen Franken gesprochen worden. Die Schweiz war 2017 der fünftgrösste Geber des Gesamtbudgets des IKRK. Neue Systeme für die Luftverteidigung Das Verteidigungsdepartement will die Luftverteidigung neu ausrichten. So soll die Schweizer Armee mit Boden-Luft-Raketen mit grosser Reichweite ausgerüstet werden. Diese müssen neu 50 Kilometer weit und bis zu 12 Kilome­ ter hoch fliegen können. Neben der Reichweitemüssen die Raketen mindestens 15000 Quadratkilometer abdecken können. Neu sind auch die Anforderungen an die Flugzeug­ flotte, die ab 2025 die Tiger und F/A-18 ersetzen soll. So müssen in Zukunft vier Kampfflugzeuge während vier Wochen ständig den Schweizer Luftraumschützen können. Parallel dazumuss die Luftwaffe imFall eines Angriffs fähig sein, auch Luftaufklärung zu machen und Bodenziele zu bekämpfen. TimGuldimann «Der Internationalrat», mit diesemSloganwarb TimGuldimann 2015 für seine Nationalratskandidatur. Der in Berlinwohnhafte 68-jährige Sozialdemokrat wurde auf der Liste der Zürcher SP als erster echter Auslandschweizer ins Parlament gewählt – ein veritabler Coup. 56 Auslandschweizer versuchten es damals ebenfalls, erfolglos. Die Wahlchancen sind gering, denn die meisten Kandidierenden sind praktisch unbekannt. Beim prominenten Schweizer Spitzendiplo­ maten TimGuldimann war das anders. Doch mitten in seiner ersten Legislaturperiode hat Guldimann seinMandat auf Ende der Frühjahrssession an den Nagel gehängt. Er habe es als Auslandschweizer nicht oder nur beschränkt geschafft, in seinem Wahlbezirk präsent zu sein. Es sei nicht einfach, in einem Milieu zu leben und in einem anderenMilieu Politik zumachen, sagt er. Man brauche den persönlichen Kontakt, um die Leute zu spüren, für dieman Politikmache: «In einemZürcher Tram ist es nicht wie in der Berliner U-Bahn.» Zudem nannte Guldimann familiäre Gründe. Seine Frau sei als stellvertretende Leiterin des «Spiegel»-Hauptstadt­ büros beruflich sehr engagiert. Deshalb brauchten die zwei schul­ pflichtigen Töchter die Anwesenheit des Vaters und deshalb komme auch ein Umzug in die Schweiz nicht in Frage. TimGuldimann beschäftigte sich imParlament vor allemmit der Europapolitik. Er konnte auf ein hervorragendes Netzwerk zurück­ greifen, war er doch bis zu seiner Pensionierung 2015 Schweizer Bot­ schafter in Berlin. Einen Namen gemacht hatte er sich zuvor unter anderem auch als Botschafter in Teheran und als Krisendiplomat in Tschetschenien, wo er in den Neunzigerjahren als Leiter der OSZE-Mission den Waffenstillstand vermittelte. Die politische Kar­ riere ist nun etwas weniger glanzvoll zu Ende gegangen als die diplo­ matische. JÜRG MÜLLER Herausgepickt Nachrichten

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