Schweizer Revue 1/2019

Schweizer Revue / Januar 2019 / Nr.1 5 Briefkasten Leerstehende Kirchen: Vermieten, verkaufen, abreissen? Ich bin Amerikaner, meine Eltern waren beide Schweizer. Mein Vater arbeitete als Architekt. Ich hoffe, dass die Entscheidung darüber, wel­ che Kirchen bewahrt und welche abgerissen werden, hauptsächlich aus ästhetischen Grün­ den getroffenwird. Sind die Gebäude aufgrund ihres Designs von künstlerischem Interesse, sollten sie bewahrt und für andere Zwecke renoviert werden. Darüber hinaus muss ich zugeben, dass ich mich freue, dass die Anzahl religiöserMenschen in der Schweiz abnimmt. Ich wünschte, das wäre überall so – insbesondere hier in den USA. CHRISTOPHER EGLI, DEVON, PENNSYLVANIA, USA InGenf herrscht akuterWohnraummangel.Warumnutztman sie nicht als Notunterkünfte oder als Sozialwohnungen für Be­ dürftige und Obdachlose? JOELLE OSMAN, GENF, SCHWEIZ Bitte keine Kirchen abreissen, obschon in gegenwärtigen Zeiten weniger Leute in die Kirche gehen.Wirmüssen bedenken, dass wir eventuell schwereren Zeiten entgegengehen – und auf ein­ mal könnten die Kirchen wieder populärer werden. Ich war mehrmals in der Schweiz auf Besuch und war beim Herum­ reisen immer hingerissen angesichts der schönenKirchen, vor allem in den vielen Dörfern, aber auch in grösseren Orten. Es wäre schade, wenn das verloren gehen würde. NIKLAUS DURRER, PERTH, AUSTRALIEN Um nicht ganz geschlossen zu werden, haben einige Kirchen sich bemüht, ihre Reichweite zu vergrössern. Ein Beispiel da­ für ist die im 18. Jahrhundert gegründete Swiss Church in Lon­ don.Weil die Kirchengemeinde immer weiter schrumpfte und die Kosten zugleich stiegen, entschied man sich, die Nutzung des Kirchengebäudes auszuweiten und kulturelle Veranstal­ tungen, Musikanlässe, Vorträge und Ausstellungen zuzulas­ sen. Der Status als protestantisches Gotteshaus, in dem Sonn­ tagsgottesdienste, Taufen und Hochzeiten stattfinden, wurde bewahrt. Nach der Sanierung von 2011 ist die Kirche nun ein lebhaftes, multifunktionales Zentrum, in dem Menschen un­ terschiedlicher Religionen und Hintergründe willkommen sind – auch die Obdachlosen aus der Nachbarschaft. SUSANNE SINGH, AMERSHAM, ENGLAND Das gedruckte Buch lebt Vielen Dank für die Informationen über gedruckte Bücher in der Schweiz. Hier in Australien verhält es sich ganz ähnlich: Während grosse Unternehmen in der Vergangenheit die klei­ nen Bücherläden vom Markt verdrängt haben, werden heute von der jungen Generation innovative Projekte ins Leben ge­ rufen. Die lokalen Büchereien veranstalten besondere Lesun­ gen, laden Autoren ein und bieten Spezialveranstaltungen für Erwachsene oder Kinder an. Häufig kooperieren Schulen und Büchereienmiteinander. Bücherliebhaber eröffnen Geschäfte, in denen man es sich mit einem Buch gemütlich machen, einen Kaffee schlürfen und die Gesellschaft anderer Leser geniessen kann. Ich habe es auch mit E-Books versucht, aber bald das In­ teresse verloren. Ausserdem finde ich die E-Books überteuert. Ich mag es, wie sich ein gedrucktes Buch anfühlt: Man kann ganz einfach zurückblättern, umPas­ sagen erneut zu lesen und das Buch nach dem Lesen an Fami­ lienmitglieder verleihen oder spenden. Mein Vater war in der Schweiz ein passionierter Büchersammler, und die Bücher schafften es bis nachAustralien. Diese Büchersammlung ist ein wichtiger Teil meiner Jugend – eine E-Book-Sammlung könnte niemals dieselbe Bedeutung haben. GEORGE FARMER, QUEENSLAND, AUSTRALIEN Schweiz-EU: Von was reden die da eigentlich? Danke für den ausgezeichneten Beitrag. Es ist in der Tat wich­ tig zu wissen, dass die Idee des Rahmenabkommens von der Schweizer Seite kommt. Das Rahmenabkommen würde viele Probleme lösen, ohne dass die Souveränität des Volkes be­ schnitten würde, da jederzeit die Möglichkeit besteht, das Re­ ferendum zu ergreifen. Auch sehe ich kein Problem bei einem paritätisch zusammengesetzten Schiedsgericht. Ganz im Ge­ genteil, es würde Rechtssicherheit schaffen. Dass die EU das «Rosinenpicken» der Schweiz nicht bis in alle Ewigkeit dulden wird, ist auch klar und verständlich. Hoffen wir für alle Betei­ ligten, dass eine vernünftige Lösung gefundenwird, da es letzt­ lich um den Wirtschaftsstandort und den Wohlstand der Schweiz geht. RETO DERUNGS, HIGUEY, DOMINIKANISCHE REPUBLIK Sprach-Sommercamps nach hohen Schweizer Qualitätsstandards Lernen Sie Englisch, Französisch, Deutsch oder Italienisch in der Schweiz. Weitere Top-Ziele in Deutschland, Frankreich & England. Um unseren Studenten einen rundum gelungenen Aufenthalt zu garantieren, bieten wir eine perfekte Verbindung aus hochwertigem Sprachunterricht und einem vielseitigen außerschulischen Programm mit zahlreichen spannenden Aktivitäten. Rufen Sie uns an unter: +41 (0) 21 621 88 88 www.alpadia.com

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