Schweizer Revue 2/2019

Schweizer Revue / März 2019 / Nr.2 31 Schweizer Nationalbank mit 15-Milliarden-Verlust Die Schweizerische Nationalbank (SNB) rechnet für das ver­ gangene Jahrmit einemVerlust von 15Milliarden Franken. Dies kündigte sie im Januar an. Ganz überraschend kommt der grosse Verlust nicht, denn insbesondere Kursturbulen­ zen hatten ein stark negatives Ergebnis erwarten lassen. Der Abschluss der SNB ist auch für den Bund und die Kantone von Bedeutung, denn sie profitieren jeweils von Gewinnausschüttungen. Für einige Kantone sind diese essenziell. Trotz des Rekordverlusts wird die SNB vor­ aussichtlich die maximal möglichen 2 Milliarden an Bund und Kantone auszahlen. Der Grund dafür ist in den hohen Ausschüttungsreserven der SNB zu suchen. (MUL) Schule schwänzen für den Klimaschutz Im Januar haben Tausende von Schülerinnen und Schülern im Alter ab zwölf Jahren in praktisch allen grösseren Schweizer Städten koordiniert gegen den Klimawandel protestiert, respektive gegen die wie sie sagen politische Untätigkeit imUmgangmit ihm. Seit ersten vergleichbaren Demonstrationen imDezember 2018 ist die protestierende Schülerbewegung rasant gewachsen und stellt Forderun­ gen: die nationale Ausrufung des Klimanotstandes, netto null Treibhausgasemissionen imInland bis 2030 und einen generellen «Systemwandel». (MUL) Schweizer Fernsehen stellt um Ab dem 3. Juni 2019 können die Sendungen des Schweizer Fernsehens nicht mehr über eine Zimmer- oder Dach­ antenne empfangen werden. Dies trifft auch einige Zu­ schauerinnen und Zuschauer im grenznahen Ausland. Auch sie können SRG-Sendungen künftig nur noch so emp­ fangen, wie dies bereits die allermeisten tun: über ein Ka­ belnetz, per Satellit oder übers Internet. Eine Webseite in den drei Landessprachen Deutsch, Französisch und Italie­ nisch bietet Informationen und offeriert Beratung zur Um­ stellung: http://ogy.de/swiss-tv (MUL) Krankenkassenprämien steigen weiter In der Schweiz steigen 2019 die Prämien für die Kranken­ versicherung weiter an, diesmal um rund 1,2 Prozent. Die­ ser eher bescheidene Zuwachs erfolgt aber auf bereits sehr hohem Niveau: Die Prämien sind für viele Familien belas­ tend hoch und betragen pro Kopf imSchnitt4464 Franken. Sie gelten als zweithäufigster Verschuldungsgrund. ImNa­ tional- und Ständerat mehren sich nun die Stimmen, die wenigstens höhere steuerliche Abzüge für die Prämien for­ dern. Die Kostenentwicklung imGesundheitswesenwürde dadurch allerdings nicht gebremst. (MUL) Patti Basler Sie nennt sich selbst eine «gelernte Besserwisserin». Schliesslich war die Aargauer Bauerntochter Lehrerin und Erziehungswissenschaft­ lerin, bevor sie ihre Karriere als Wortakrobatin und Kabarettistin startete. «Frontalunterricht» hiess 2016 ihr erstes abendfüllendes Bühnenprogramm. Daneben nahm sie an sogenannten Slam Battles teil und wurde 2018 Vize-Schweizermeisterin im Poetry Slam. Nun erhält Patti Basler imMai inMeran imSüdtirol den Salzburger Stier überreicht, den renommiertesten Kleinstkunstpreis im deut­ schen Sprachraum. Die Jury lobte die «fauststarkeDirektheit», mit der die 42-jährige Schweizerin die sprachlichen und politischen Wider­ sprüche unserer Zeit auf den Punkt bringt. Zu Patti Baslers Markenzeichen gehören die Auftritte als «Instant­ Protokollantin», unter anderem in der «Arena» des Schweizer Fern­ sehens. Dabei verfolgt sie die Debatte live vor Ort und fasst die Voten am Schluss der Sendung zusammen – verdichtet, gereimt und sati­ risch überhöht. Angst vor dem Scheitern kennt sie nicht, «dafür habe ich schlicht keine Zeit.» Beim Instant-Format kommt ihr zupass, dass sie laut Selbstdiagnose an chronischer ‹Aufschieberitis› leidet. «Ich habe die Prokrastination sozusagen zu meinen Beruf gemacht». Extremer Zeitdruck scheint ihre Kreativität zu beflügeln. Seit Anfang März tourt Patti Basler mit dem neuen Bühnenpro­ gramm«Nachsitzen» durch dieDeutschschweiz. Zusammenmit dem Musiker Philippe Kuhn ergründet sie den Menschen als «lernendes Wesen im grossen Ganzen». Gründe zum Nachsitzen gebe es im Leben genug, wollen wir doch alle in den «grünen Bereich» kommen. Bei Patti Basler gibt es auf der Klaviatur des Lebens nicht nur Schwarz undWeiss – «sondern auch fünfzig Schattierungen von Grün.» THEODORA PETER Herausgepickt Nachrichten

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