Schweizer Revue 3/2019

Schweizer Revue / Mai 2019 / Nr.3 4 Briefkasten Das Wahlrecht für Auslandschweizer unter Druck Ich stimme immer ab, es gibt mir ein Gefühl der Zugehörigkeit. Speziell seit dem Brexit-Referen­ dum bin ich froh, dass ich nicht eine Bürgerin von nowhere bin. Natürlich ist es wahr, dass Nichtspie- ler das Maul halten sollen, aber ich sehe mich nicht als Nichtspielerin. Mein Leben – seit 30 Jahren imAusland – hat meine Sichtweise erweitert. Das ist doch ein Plus, spezi- ell in einer Zeit, wo die nationalistische, fremdenfeindliche Nabelschau weltweit so im Zunehmen ist. Und: Hätten die «Auslandbriten» abstimmen können, dann wäre den Briten vielleicht diese Horrorshow erspart geblieben ... DANIELA VAN DER HEIJDEN, FOREST ROW, GROSSBRITANNIEN Wir leben schon seit bald 25 Jahren inKanada. In all den Jah- renhabenwir vomStimmrecht inder SchweiznieGebrauch gemacht. Ichhätte gar nichts dagegen, wenn sieunsAusland- schweizerndas Stimmrecht aberkennenwürden.Wieso soll ich den in der Schweiz Lebenden sagen, wie und was sie zu tun haben? DANIEL SCHWIZER UND FAMILIE, DIDSBURY ALBERTA, KANADA Ich finde es gut, wenn ich als Auslandschweizer stimmen kann. Da ich pensioniert bin, habe ich viel Zeit, das Gesche- hen in der Schweiz aus der Ferne zu beobachten. So geht es sicher vielen anderen auch. Zudemhaben auch Rentner In- teresse bei Abstimmungen wie etwa über Schulreformen: Es sind schliesslich ihre Grosskinder, die es betrifft. So kön- nen sie ihre Lebenserfahrung mit einbringen. MARKUS KÜNG, SANTIAGO DE LOS CABALLEROS, DOMINIKANISCHE REPUBLIK Schweizer Doppelbürgerinnen und Doppelbürger sollten nicht abstimmen können, wenn sie in ihrem neuen Land wählen dürfen oder dort eingebürgert wurden. Ich lebe seit 1970 inAustralienunddas Land ist zumeinerHeimat gewor- den. Deshalb glaube ich, dass ich kein Recht habe, Schwei- zerinnen und Schweizern zu sagen, wie sie ihr Leben zu le- ben haben. THERESE SALADIN-DAVIES, EMU PLAINS, AUSTRALIEN Aus meiner Sicht gibt es durchaus Abstimmungen, welche mich als Auslandschweizer betreffen, und ichwürdemich als Bürger zweiter Klasse fühlen, dürfte ich nicht mehr ab- stimmen. Gerade ein Landwie die Schweiz, welches dieDe- mokratiefahne immer sehr hochhält, sollte vermeiden, Bürgerinnen erster und zweiter Klasse einzuführen. Schon Konsularische Dienstleistungen überall, komfortabel auf Ihren mobilen Geräten Kappadokien (2019) www.eda.admin.ch 6111 Sprach-Sommercamps nach hohen Schweizer Qualitätsstandards Lernen Sie Englisch, Französisch, Deutsch oder Italienisch in der Schweiz. Weitere Top-Ziele in Deutschland, Frankreich & England. Um unseren Studenten einen rundum gelungenen Aufenthalt zu garantieren, bieten wir eine perfekte Verbindung aus hochwertigem Sprachunterricht und einem vielseitigen außerschulischen Programm mit zahlreichen spannenden Aktivitäten. Rufen Sie uns an unter: +41 (0) 21 621 88 88 www.alpadia.com

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