Schweizer Revue 4/2019

Schweizer Revue / Juli 2019 / Nr.4 12 Gesellschaft STÉPHANE HERZOG Die Genferinnen und Genfer wollen etwas von ihren Ufern haben. Seit zehn Jahrenbevölkern sie zunehmend die Flussufer der Rhone. Sie baden dort wieder, so wie es im Mittelalter üblichwar – oder wie es seit Jahrzehn- ten in der Aare in Bern oder imRhein in Basel alltäglich ist. Seit dem22. Juni verfügt nun Genf auch über einen neuen Strand, jenen von Eaux-Vives. Die öffentliche Anlagemit ihrer Länge von insgesamt 500 Metern liegt zehn Gehminuten vom Zentrum entfernt und wird im Frühling 2020 fertigge- stellt sein. Zwischen See und Land umfasst sie –wie vomWWF gefordert – einen Wassergarten mit seltenen Pflanzen und einen Park. Der neue Ruhepol umfasst weiter eine grosse Esplanade für Segelboote, ein Fischer- dorf und ein Restaurant direkt gegen­ über Genfs Springbrunnen, dem Jet d’Eau. Genf rückt dank eines neuen Strands näher an seinen See Seit Juni besitzt Genf einen neuen Seezugang. Das Verhältnis der Stadt Calvins zum Wasser wird dadurch entspannter, etwa so, wie dies in Bern, Basel oder Zürich schon lange ist. Das neue Angebot ist eine Antwort auf gesellschaftliche und klimatische Bedürfnisse. Genf, im Hintergrund der Jet d’Eau, trotzt seinem See einen neuen Strand ab. Da- mit reagiert die Stadt auch auf sich verän- dernde Bedürfnisse. Foto Serge Fruehauf Was den Hafen der Société Nautique und ihren Club angeht, so wurde die- ser von600 auf 1000Anlegeplätze ver- grössert. Ein langer Deich zieht sich als Schutz der Anlage ins offene Was- ser hinaus. Der Deichweckte auch Be- denken: So könne sich das Wasser für die Badenden nicht genügend umwäl- zen, wirdmoniert. Der Kantondemen- tiert dies. «Man muss etwas riskieren und vorangehen», sagt der Architekt Marcellin Barthassat, der in den

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