Schweizer Revue 5/2019
Schweizer Revue / September 2019 / Nr.5 23 Die alte Goldmine von Gondo (VS) ist zum Ort geworden, wo Kryptowährungen geschürft werden. Der Ort zeigt: Die Blockchain-Technologie ist eine energieaufwendige Angelegenheit. Foto Keystone jekte werden über Grenzen hinweg verwirklicht. Jeder kann sich daran mit Arbeit, Geld oder einfach durch Förderung der Arbeiten beteiligen. Mit einem Klick auf Zertifikate zugreifen Die Blockchain bietet Zugriff auf ver- lässliche, aktuelle Informationen. In Genf könnenBenutzer über Ethereum bereits perMausklick auf das Handels- register zugreifen. Ein weiteres Bei- spiel ist der Rohstoffhandel, an dem eine Menge Geschäftspartner und physische Dokumente beteiligt sind. Dieser Handel wird durch die Block- chain vereinfacht. Auch die Einsicht in zivile oder geschäftliche Schriftstü- cke oder Lebensläufe kann via Block- chain erfolgen. Ein Smartphone reicht dazu aus. Eine Lösung hierfür hat Wecan gemeinsam mit dem Kanton Wallis und einer Schweizer Versiche- rung entwickelt. Mit Mountain Pro können Kunden sofort Auskünfte da- rüber einholen, ob ein Bergführer über die notwendigen Genehmigun- gen zur Ausübung seines Berufs ver- fügt. Überprüft werden die Informa- tionen direkt an der Quelle, etwa bei einer Versicherung. Blockchain garan- tiert ferner den Bestand virtueller Ob- jekte. So bietet EverdreamSoft seinen Kunden den Kauf von digitalen Figu- ren aus Videospielen an. Ein «Token» beschreibt das Objekt genau und bie- tet einen Eigentumsnachweis in Form eines Codes. «In der neuenWirtschaft fungiert die Blockchain als Notar», erklärt Shaban Shaame. Allerdings be- nötigt Bitcoin allein eine enorme Menge an Energie, um überhaupt zu funktionieren. Einige Fachleute hal- ten dagegen, dabei bleibe unberück- sichtigt, welche Einsparungen Block- chains weltweit ermöglichten. Die Kryptowährung ist der Motor der Blockchain Treiber der Entwicklung sind vorab die Kryptowährungen. So bietet das 2013 inZug gegründete Unternehmen Bitcoin Suisse seinen Kunden den Kauf, den Austausch und die Speiche- rung von Kryptowährungen an. Ins- gesamt verwaltet es 125 verschiedene Währungen und gilt als Pionier im Zuger CryptoValley. ZwischenAnfang 2018 und Juli 2019 hat sich die Zahl seiner Beschäftigten vervierfacht. Nach Angaben des Marketingleiters Marc Baumann lag der Umsatz der Ge- sellschaft 2018 bei 43,7 Millionen Franken. Auch die Stadt Zug nutzt für ihre Transaktionen in Kryptowäh- rungen eine von Bitcoin Suisse entwi- ckelte digitale Plattform. Doch derzeit ist die Verwendung von Kryptowäh- rungen noch immer komplex, was so- wohl in der rechtlichen Kontrolle als auch in der Technologie begründet liegt. Plattformen wie Bitcoin Suisse bieten ihren Kunden daher lediglich die Verwaltung ihrer Transaktionen an, ähnlich wie Facebook es in Zu- kunft tun will.
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