Schweizer Revue 5/2019
Schweizer Revue / September 2019 / Nr.5 6 Schwerpunkt SUSANNE WENGER Grandioses Alpenpanorama, Städte mit Shopping-Möglichkeiten: Die Schweiz ist ein attraktives Reiseland. 2018 verzeichnete die Hotellerie 38,8 Millionen Logiernächte – so viele wie noch nie. Das Allzeithoch zeigt: Der Schweizer Tourismus hat sich von schwierigeren Jahren erholt. Ab 2008 hatte ihmdie Finanz- undWirtschafts- krise zugesetzt, vor vier Jahren kam der Frankenschock dazu. Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Nationalbank und der Auf- wertungdes Frankenswar die Schweiz vor allem europäischen Gästen zu teuer geworden. Tourismusverant- wortliche entwarfen düstere Perspek- tiven. Doch nun steigen die Besucher- zahlen wieder. An gewissen Orten derart stark, dass sich in der Bevölke- rung Unmut regt. Besonders in Luzern, am Vierwald- stättersee gelegen, mit Bergsicht und der berühmten Kappellbrücke. Weit über 20000 Gäste pro Tag zählt man hier während der Hochsaison, ein grosser Teil davon aus den USA und Gruppenreisende aus asiatischen Län- dern. Diesen Mai strömten einmal 12000Chinesinnen undChinesen fast gleichzeitig in die mittelgrosse Stadt. Eswar die grössteReisegruppe, die die Touristenmassen auf dem Berg und am See Nicht nur in der berühmten italienischen Stadt Venedig kreuzen massenhaft Feriengäste auf, auch Schweizer Orte wie Luzern und Interlaken lernen den Begriff «Overtourism» kennen. Andere Regionen hingegen warten weiterhin auf Besucher, und Hotels müssen schliessen.
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