Schweizer Revue 6/2019
Schweizer Revue / November 2019 / Nr.6 11 Als glitzerndes Band zieht sich die Milch- strasse vom Horizont zwischen den Bergen Gantrisch und Bürg- len quer über den ganzen Nachthimmel. Foto Bernhard Burn von aussen in den Park.» Es seien also primär die Städte, die gegen die Licht- verschmutzung vorgehen müssten: «Sie müssen unnützes Licht reduzie- ren.» In der Schweiz sei die Menge an «Lichtabfall» enorm: «Objekte zu Zei- ten zu beleuchten, wo sie niemand be- trachtet, bezahlenwirmit Energiever- schwendung, Schlaflosigkeit und Artenschwund.» Gemeinden im enge- ren Umkreis ums «dunkle Herz» des Sternenparks gehen bereits voran und verpflichten sich zu zurückhaltendem Einsatz vonKunstlicht. Zudemweisen sie Firmen an, nach 22Uhr ihre Schau- fensterbeleuchtung abzuschalten. Und wollen Private bauen, werden diese beraten, wie auch sie ihren Bei- trag gegen Lichtsmog leisten können. Langfristig will der Naturpark Gant- risch zur Kompetenzregion für nach- haltige Beleuchtung werden. Sehr angetan vom ersten Sternen- park ist Lukas Schuler, der Präsident von Dark Sky Switzerland. Die Orga- nisation führt in der Schweiz seit Jah- ren einen Feldzug gegen Lichtsmog. «Das Projekt Sternenpark hilft, die Nacht imAlpenbogenzuerhalten», sagt Schuler. Viele wüssten zwar, dass Lichtverschmutzung Tier undMensch schade. Vielerorts fehle aber das Wis- sen, was dagegen konkret getan wer- den könne: «Das Projekt Sternenpark verdeutlicht nun, dass die Gemeinden punkto nächtlicher Dunkelheit viel mehr steuern und verändern können, als ihnen bisher bewusst war.» Die Insekten bleiben weg Der Sternenpark ist weit mehr, als ein romantisches, nachtschwärmerisches Projekt. Bereits seit Jahrenwirddessen Hanspeter Schneiter schraubt die Sicherung heraus – und es wird stockdunkel. Foto ZVG
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