Schweizer Revue 1/2020
Schweizer Revue / Januar 2020 / Nr.1 17 THEODORA PETER Seit bald 60 Jahren engagiert sich die Schweiz in der Entwicklungshilfe.Wasmit demBau vonHängebrücken in Nepal begann, entwickelte sich im Lauf der Jahrzehnte zu einer umfassenden Politik, die eine Verbesserung der Lebensbedingungen für die Bevölkerung in Entwicklungs- ländern anpeilt. Seither profitierten Millionen von Men- schen inAfrika, AsienundLateinamerika vonBildungs- und Gesundheitsprogrammen. Auchprofilierte sichdie Schweiz als neutraler Staat in der Förderung von Frieden und Rechtsstaatlichkeit. Oberstes Ziel der weltweiten Entwick- lungszusammenarbeit bleibt bis heute aber die Armuts bekämpfung. Sie wird in der von den Vereinten Nationen verabschiedeten «Agenda 2030» erstmalsmit demZiel einer nachhaltigen Entwicklung verknüpft und hat eine wirt- schaftliche, soziale und ökologische Dimension. Dazu ge- hören auch Massnahmen zumKlimaschutz. Entwicklungsländer als künftige Absatzmärkte In der Schweiz legt der Bundesrat alle vier Jahre die Strate- gie zur internationalenZusammenarbeit fest. Für die Jahre 2021 –2024 will er nun neue Akzente setzen. So sollen bei der Auswahl der Länder und Programme nebst der Armuts- reduktion vermehrt die Interessen der Schweizer Wirt- schaft sowie Schweizer Interessen imZusammenhangmit Migration und Sicherheit berücksichtigt werden. «Durch ihre offene und stark globalisierteWirtschaft ist die Schweiz Mehr Swissness in der Entwicklungszusammenarbeit Die Schweiz will ihre internationale Hilfe in den nächsten Jahren stärker an eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen ausrichten. Die Hilfswerke befürchten Abstriche bei öffentlichen Geldern für die Armutsbekämpfung. Politik Die Schweizer Hilfe der Gegenwart nützt den ärmsten Ländern bei der Anpassung an den Klimawandel. Im Bild: Ein Sammel- becken für Regen- wasser in Äthiopiens Region Wag-Hemra. Foto Patrick Rohr, Helvetas
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