Schweizer Revue 2/2020

Schweizer Revue / April 2020 / Nr.2 23 Corehendi beaqui est rehe nissim et peror aboria nonsequia quas exeri doluptati qui debis magnim estioreru Schweizer Zahlen Plastik, Plastik, Plastik und sehr viel Kohle 84 In der Schweiz ging die Nachfrage nach kleinen Plastiksäcken in Supermärkten innert einem Jahr um 84 Prozent zurück. Ursache dieser Entwicklung ist eine neue Gebühr: Wer einkauft, muss neu 5 Rappen pro Plastiktüte bezahlen. Eingeführt wurde diese Gebühr aus Umweltschutzgründen. 5120 Apropos Umwelt, Schweizer Sauberkeit und Plastik: 5120 Tonnen Plastik landen laut der Eidgenössischen Material­ prüfungs- und Forschungsanstalt Empa in der Schweiz pro Jahr in der Umwelt. Plastik zersetzt sich nur langsam. Deshalb steigt die Umweltbelastung durch Plastik. Die Universität Bern wies nach, dass zum Beispiel bereits 53 Tonnen Mikroplastik in Schweizer Böden lagert. 95000000000 Wenden wir uns dem Geld zu! In der Schweiz wird so viel Vermögen vererbt wie noch nie. Im Jahr 2020 dürften rund 95 Milliarden Franken den Besitz wechseln. Das ist fünfmal mehr als 1990. Tendenz: weiter steigend. Gleichzeitig sind heutige Empfängerinnen und Empfänger deutlich älter als die durchschnittlichen Erben eine Generation früher. Dieser gewaltige volkswirtschaftliche Fluss wird in der Schweiz kaum besteuert. Allerdings wird die politische Forderung nach höheren Erbschaftssteuern immer lauter. 200 Erbschaften werden kaum besteuert, Hunde hingegen immer stärker. Bis zu 200 Franken Hundesteuer müssen Herrchen und Frauchen entrichten. Für den zweiten Hund stellen viele Gemeinden den doppelten Tarif in Rechnung. Fiskalisch gesehen ist die Schweiz also kein Hundeparadies. Da nützt den Vierbeinern alles Bellen nichts. 551000 Und wie viele steuerpflichtige Hunde zählt die Schweiz? Es sind immerhin 551 000. Am geringsten ist die Hundedichte im Kanton Basel-Stadt, wo auf 38,4 Personen ein Hund kommt. Die höchste Hundedichte weist der Kanton Jura aus. Dort teilen sich 7,8 Einwohner einen Hund. ZUSAMMENSTELLUNG: MUL Die Schweizer Jugend im Test 600 000 Schülerinnen und Schüler aus 79 Ländern nahmen 2018 an den Tests für die nun vorliegende, aktuellste PISA-Studie teil. In der Schweiz beteiligten sich 6000 Schülerinnen und Schüler mit Jahrgang 2002. Die an 200 Schweizer Schulen durchgeführten Tests führten zu schweizerischen Durchschnittswerten. Kantonale Vergleiche oder eine Aufschlüsselung nach Sprachregionen erlauben die Testdaten nicht. Am besten abgeschnitten haben die Schweizer Jugendlichen im internationalen Vergleich in Mathematik. Auch in den Natur­ wissenschaften liegt der schweizerische Mittelwert signifikant über dem OECD-Durchschnitt. (GUM) ammeisten lesen und sichmit den gelesenen Inhalten aus- einandersetzen müssen.» Ist die Lesekrise eine Sprachkrise? In die Lesekompetenz investierenmüsseman zusätzlich in der frühen Kindheit, zu Hause, in der Familie, findet Dag- mar Rösler. Die PISA-Studie zeigt nämlich auch auf, dass einViertel der getesteten Schülerinnen und Schüler punkto Lesekompetenz sehr schlechteWerte erreichen. Sehr stark vertreten sind in diesem Viertel Jugendliche mit Migrati- onshintergrund. Schülerinnen und Schüler aus Familien, die sich zu Hause normalerweise in der Testsprache unter- halten, schnitten sichtlich besser ab. Ist die Lesekrise am Ende also eine Sprachkrise? «Wer mit einem sprachlichen Defizit in die Schule eintritt, kann dieses kaummehr abbauen», sagt Dagmar Rösler dazu. «In Sachen sprachlicher Frühförderung ist die Schweiz zu wenig weit.» Mit Ausnahmen allerdings: Als Vorbild in Sa- chen früher Sprachförderung gilt der Kanton Basel-Stadt. Die Basler Behörden verlangen vor dem Kindergartenein- tritt von allen Familien, die Deutschkenntnisse ihrer Kinder in einemFragebogen zu erfassen. Kinder, bei denen sich ein Förderbedarf zeigt, müssen im Jahr vor dem Kindergarteneintritt ein entsprechendes, obligatorisches Angebot besuchen. Dieses ist gratis. Auch die Stadt Chur bietet ab diesemSommer ein Sprachförderungsangebot an. Dessen Besuch ist für jene Kinder obligatorisch, die 18 Monate vor dem Kindergarteneintritt noch zu wenig Deutsch sprechen. Ein ähnliches Modell strebt nun auch die Stadt Luzern an, die im Januar dieses Jahres erstmals Fragebogen analog der Stadt Basel verschickt hat. Im Kan- ton Zürich hingegen wurde vor einem Jahr eine parlamen- tarische Initiative zur Einführung des Basler Modells von der kantonalen Bildungskommission abgelehnt. Für Dag- mar Rösler zeigt die PISA-Studie am Ende vor allem Hand- lungsbedarf in einem Bereich auf: «In der Schweiz müssen wir in Sachen Chancengerechtigkeit vorwärtsmachen.»

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