Schweizer Revue 2/2020
Schweizer Revue / April 2020 / Nr.2 29 Eine autogerechte Stadt entdeckt den Menschen 50 000 Autos überqueren Tag für Tag die Kreuzung auf dem Schulhausplatz im aargauischen Baden. Niemand beneidet Baden dafür. Gleichwohl ging der renommierteste Preis für beispielhaften Ortsbildschutz, der vom Schweizer Heimatschutz verliehene Wakkerpreis, dieses Jahr an Baden. Was also ist hier beispielhaft und somit sehenswert? In den Worten des Heimatschutzes: «Baden hat ob der Verkehrsbelastung nicht resigniert.» Beharrlich hat die Stadt öffentliche Räume auf gewertet. Der innere Stadtkern ist heute vom Auto befreit. Strassen und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität machen das Zentrum lebenswert. Historische Garten- und Parkanlagen werden sorgsam gepflegt. Und dort, wo sich die Stadt entwickelt, entstehen neue urbane Freiräume. Kurz: Das einst primär autogerechte Baden gibt die Stadt den Menschen zurück. (MUL) Ein neuer Freiraum am Rand der Innenstadt: Wo einst Autos parkierten, flanieren heute Menschen über den Theaterplatz und geniessen die Aussicht über die Limmat. Foto Gaëtan Bally Die Stadt Baden liegt eingebettet zwischen der Limmat klus und dem Juraausläufer. Foto Gaëtan Bally Einst führte kein Weg durch Baden an der Weiten Gasse vorbei. Wo sich früher Autos, Busse und Menschen um den beschränkten Platz stritten, wird heute flaniert. Foto Pierre Marmy heimatschutz.ch/wakkerpreis
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