Schweizer Revue 3/2020

Schweizer Revue / Juni 2020 / Nr.3 17 Reportage MIREILLE GUGGENBÜHLER Die Metzgerei Zihlmann mitten im luzernischenDorf Escholzmatt ist leer. Weil die Kundinnen und Kunden aus­ bleiben, erledigt dieVerkäuferinReini­ gungsarbeitenhinter der ausladenden Theke. Die Auswahl in der Metzgerei Zihlmann ist immens: selbst herge­ stellte Wurst- und Trockenfleischwa­ ren, Geschnetzeltes, Braten und aller­ lei Plätzli und Spiessli. «90 Prozent unserer Fleischwaren stammen aus schweizerischer oder gar regionaler Produktion», sagtMetz­ ger Patrick Zihlmann, der nach Aus­ bruchderCorona-Krise inder Schweiz ziemlich umdisponieren musste. Er bietet neu einen Hauslieferdienst für die Bewohnerinnen und Bewohner der Luzerner Gemeinde an, diewegen des Virus nicht mehr ins Dorf zum Einkaufen gehen können. Doch Flexibilität ist sich der Geschäfts­ führer gewohnt. Ob Spezialbratwürste oder andere Besonderheiten: Die Metz­ gerei erfüllt fast alle Wünsche. Mög­ lich ist dies, weil Patrick Zihlmann und sein Metzgerkollege aus dem Nachbardorf Marbach selber einen kleinen Schlachtbetrieb führen. Auch die Viehhändler kennen sie alle per­ sönlich. «Unsere Beweglichkeit ist un­ ser Vorteil gegenüber Grossbetrieben», ImDorf, wo jedes Rind noch einen Namen trägt Nirgends in der Schweiz leben mehr Rinder als in Escholzmatt-Marbach. Ein Vegischnitzel gefällig? Die Bauern in dieser Hochburg der Fleischproduktion fürchten sich nicht vor dem wachsenden Markt an Fleischersatzprodukten. Höher, weiter, schneller, schöner? Auf der Suche nach den etwas anderen Schweizer Rekorden. Heute: Die Schweizer Gemeinde mit den meisten Rindern. e trem Schweiz

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