Schweizer Revue 5/2020
Schweizer Revue / September 2020 / Nr.5 Liebe Auslandschweizerin Lieber Auslandschweizer Für einmal richtet die Auslandschweizer-Organisation (ASO) eine kleine, aber wichtige Bitte an Sie: Bitte melden Sie Ihrer Schweizer Vertretung Ihre aktuelle, persönliche E-Mail-Adresse. Viele Auslandschweizerinnen und -schweizer haben bei ihrer Schweizer Vertretung noch keine E-Mail-Adresse hinterlegt. Und etliche der registrierten Adressen sind nicht mehr aktuell. Die ASO empfiehlt Ihnen mit Nachdruck, die E-Mail-Adresse à jour zu halten. Das ist aus mehreren Gründen wichtig. Schutz und Sicherheit: Die Corona-Pandemie hat eindrücklich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, in Krisenzeiten erreichbar zu bleiben. Dank Ihrer aktuellen, persönlichen E-Mail-Adresse kann Ihre Schweizer Vertretung Sie im Krisenfall unkompliziert und rasch kontaktieren. Das verbessert Ihren Schutz und Ihre Sicherheit. Gewicht und Einfluss: Sind alle im Ausland lebenden Schweizerinnen und Schweizer per E-Mail erreichbar, steigt auch das politische Gewicht der Fünften Schweiz. Genau daran arbeitet die ASO: Sie will Direktwahlen – Online-Wahlen – ins Parla- ment der Fünften Schweiz, den Auslandschweizerrat, möglich machen. Sind die E-Mail-Adressen verfügbar, können alle Ausland- schweizerinnen und -schweizer eingeladen werden, an einer Direktwahl teilzu nehmen, wobei derzeit noch offen ist, wann eine solche Wahl erstmals stattfinden kann. Fest steht: Direktwahlen erhöhen die Legitimität des Auslandschweizerrats. Und in der Folge kann sich die ASO in der Schweiz mit mehr Gewicht und Einfluss für die Anliegen der Auslandschweizerinnen und -schweizer einsetzen. Schliesslich ist Ihre E-Mail-Adresse nützlich, wenn in Ihrem Land die Postzu- stellung schlecht funktioniert und Sie zum Beispiel die gedruckte «Schweizer Revue» sehr spät oder gar nicht erhalten. In diesem Fall lohnt es sich, von der gedruckten Ausgabe auf unsere kostenlose Online-Ausgabe zu wechseln. Nach einem Wechsel erhalten Sie jeweils per E-Mail einen Hinweis auf die neusten Inhalte der «Revue». In jedem Fall gilt: Melden Sie Ihre E-Mail-Adresse nicht der ASO, sondern Ihrem Konsulat. Aus Datenschutzgründen hat die ASO keinen Zugriff auf Adressen der im Ausland lebenden Schweizerinnen und Schweizer. Betreut wird die Adress- datenbank letztlich durch das Eidgenössische Departement für auswärtige Ange- legenheiten (EDA). Sie können neue oder geänderte E-Mail-Adressen auch ganz unkompliziert selber erfassen, nämlich auf der Website des EDA: www.eda.admin . ch/swissabroad. Dieser Online-Schalter ist übrigens ohnehin eine bequeme Mög- lichkeit, um von zuhause aus Dienstleistungen der Schweizer Behörde in Anspruch zu nehmen. Nun bleibt mir noch, Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Vergnügen bei der Lektüre der neusten «Schweizer Revue» zu wünschen. Ariane Rustichelli ASO-Direktorin Briefkasten Die Schweiz und die Corona-Pandemie Die Schweiz hat sich sehr seriös mit Corona beschäftigt. Natürlich ist es schlimm, wennMenschen die Perspek- tive oder die Arbeit verlieren. Aber die Schweiz hat schnell und für einmal un- bürokratisch geholfen, ganz imGegen- satz zu vielen EU-Ländern. DANIEL TRÄCHSEL, MARZELL, DEUTSCHLAND Leider war die Schweiz – wie viele andere Länder auch – nicht vorbereitet, das ist eine Tatsache. In Ländern, die vorbereitet waren, waren die Auswirkungen sehr viel weniger schlimm (Südkorea, Hongkong, Taiwan, Singapur). Lernenwir etwas da- raus? Da bestehen angesichts desmangelnden kritischenBlicks der Vierten Gewalt wohl Zweifel. ADRIEN LOEWENSBERG, PORTUGAL Ich denke auch, dass es ein Hilfssystemgab und dass insbeson- dere der Bundesrat sehr hart arbeitete, um dem Land zu hel- fen (anders als in den USA, wo ein absoluter Wahnzustand herrscht, ausser in den Staaten, in denen die Gouverneure über gesundenMenschenverstand verfügen). Zu wissen, dassmeine in Genf lebende Mutter falls nötig hätte Hilfe beantragen kön- nen, hat mir geholfen. Aber viele der kleinen Angestellten in Hotels, Restaurants oder imPutzdienst erhielten nicht die nö- tige Unterstützung: Die langenWarteschlangen vor einer Aus- gabestelle für Grundnahrungsmittel in Les Vernets (GE) spricht Bände. GUILLAUME DE SYON, LANCASTER, PENNSYLVANIEN, USA Das Volk entscheidet über den Vaterschaftsurlaub Ich bin überrascht, dass die Schweiz als eines der reichsten Länder der Welt in dieser Sache so rückständig ist. Alle Mütterwissen, wie kräftezehrend eine Geburt ist. Da ist die Unterstützung vonseiten des Vaters sehr wichtig – so- wohl für das Neugeborene als auch für die Mutter. Vater- schaftsurlaub ist eine Investition, die sich lohnt; nicht nur für die ganze Familie, sondern für das ganze Land. RONALD THOMA, ONTARIO, KANADA Als ein seit Jahren in Deutschland lebender Expat bin ich ent- setzt darüber, wie rückständig die Schweiz in solchen Dingen ist. Es beginnt schonbeimBegriff «Vaterschaftsurlaub». Einklei- nes Kind zuhause zu haben hat nicht das Geringstemit Urlaub zu tun: Es ist wundervolle, aber kräftezehrende Arbeit, und zwar für viele Jahre. Folgerichtig heisst es in Deutschland des- halb auchnicht «Urlaub», sondern «Elternzeit». Unddie kann auf beide Eltern verteilt werden, statt alles wie in der Schweiz voll zu Lasten der Frau gehen zu lassen. ANDRÉ TSCHACHTLI, DEUTSCHLAND
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