Schweizer Revue 5/2020
Schweizer Revue / September 2020 / Nr.5 6 Schwerpunkt SUSANNE WENGER Eine Ziffer, ein Buchstabe: 5G. Das Kürzel bezeichnet die neuste Genera- tion derMobilfunktechnologie. Sie er- laubt es, noch grössere Datenmengen noch schneller hin und her zu schi- cken, als der heute in der Schweiz ver- breitete 4G-Standard dies kann. Jede neueMobilfunkgeneration erweiterte die Möglichkeiten, was bei den Kon- sumentinnen und Konsumenten bis- her gut ankam. Schweizerinnen und Schweizer geben im internationalen Vergleich viel Geld aus für digitale Ge- rätschaften, mit denen sie mobil im Internet surfen. Sie streamen Musik und Filme, tätigen Videoanrufe, nut- zenApps. Die Schweiz ging denn auch international voran, als der Bund An- fang 2019 die ersten 5G-Frequenzen versteigerte. 5G sei «von zentraler Bedeutung» für die Digitalisierung des Landes, befand die Regulierungsbehörde, die die Konzessionen erteilte. Drei Unter- nehmen erhielten den Zuschlag: ne- ben demhalbstaatlichenMarktführer Swisscom auch Sunrise und Salt. Sie bezahlten dafür 380 Millionen Fran- ken in die Bundeskasse. Swisscom Konzernchef Urs Schaeppi begründet die technologische Aufrüstung mit der wachsenden Mobilfunknutzung. Diese verdopple sich alle achtzehn Monate: «Wir müssen das Netz jetzt ausbauen, bevor wir Datenkolonnen und Datenstaus haben», sagt er. Tech-Pionierin Schweiz Zugleich soll 5G in der Schweiz die In- novation beflügeln. Dank dem ultra- schnellen Datenfluss durch die Luft Mobilfunk: Wie 5G die Schweiz entzweit Die hochfliegenden Pläne des Bundes und der Telekomkonzerne, die Schweiz mit dem neusten Mobilfunkstandard zu versorgen, stossen in der Bevölkerung auf Widerstand. Im Hightech-affinen Alpenland ist ein Glaubenskrieg um den Fortschritt ausgebrochen. Max Spring zeichnet für die «Schweizer Revue».
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