Schweizer Revue 1/2021

Schweizer Revue / Februar 2021 / Nr.1 Die Wachspastellstifte «Neocolor» kamen 1952 auf den Markt. Der Künstler Pablo Picasso verwendete sie schon bald für seine Skizzen. (CdA Firmenarchiv) «Ein Statement zeitgenössischer Schreibkultur»: Der Kugelschreiber, der ab den 1960er-Jahren unter der Referenznummer «849» bekannt wurde. (CdA Firmenarchiv) In den 1930er-Jahren entwickelte die Firma den Aquarell-Farbstift «Prismalo». Die Schachteln mit den vielen Farbstiften erfreuten Generationen von Schweizer Kindern. (RB) Von der kleinen Bleistiftfabrik zur Weltmarke «Hoffentlich wird sich bald jeder Auslandschweizer des schweizerischen Bleistiftes Caran d’Ache bedienen, um so die heimische Industrie zu unterstützen»: Das schrieb 1925 das «Correspondenzblatt für die Schweizer und Schweizervereine im Auslande». Da hatte die noch junge Bleistiftfirma Caran d’Ache aus Genf gerade einen Verkaufsladen in Berlin eröffnet. Es waren die Anfänge einer Erfolgsgeschichte, bei der Schweizer Schreib- und Farbstifte weltweit zu begehrten Objekten wurden. Der unabhängige Autor Ralph Brühwiler schildert die Caran d’Ache Saga in einem neuen, reich bebilderten Buch. Er tut dies fakten- und detailreich und lässt auch szenische Passagen einfliessen. Dies besonders rund um Unternehmens- gründer Arnold Schweitzer, einen Ostschweizer Industriellen. Er wird als sozialer Patron beschrieben, der auch Rückschläge zu meistern hatte. Im Buch ist auch zu erfahren, was es mit dem aus dem Russischen entlehnten Firmennamen auf sich hat. Wie in den Labors und Werkstätten immer wieder neue Produkte entstanden. Und warum Schweizer Schulkinder die Stifte genauso gerne in die Hand nahmen wie berühmte Künstler. So international sie wirtschaftet: Die Firma Caran d’Ache ist heute noch im Besitz von drei Schweizer Familien. SUSANNE WENGER Ralph Brühwiler: Die Caran d’Ache Saga. Von Genf in die Welt. NZZ Libro 2020 (in deutscher Sprache), 264 Seiten, 49 Franken. Gesehen 8

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx