Schweizer Revue 2/2021

Schweizer Revue / April 2021 / Nr.2 Erleichterungen bei der freiwilligen AHV Wer im Ausland lebt und Beiträge in die freiwillige AHV einzahlt, erhält jetzt mehr Zeit fürs Einreichen von Dokumenten. Gute Neuigkeiten für alle Auslandschweize- rinnen und Auslandschweizer, die an die freiwillige AHV beitragen. Die Verordnung über die freiwillige Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung (VFV) wurde per 1. Januar 2021 in einigen Punkten ange- passt. So wird unter anderem die Frist für das Einreichen vonDokumenten verlängert: Neu können die Unterlagen, welche zur Beitragsfestlegung benötigtwerden, bis zum 31. März eingereicht werden. Bis anhin en- dete die Frist bereits am 31. Januar. Mit der Fristverlängerung wird der beson- deren Situation im Ausland Rechnung ge- tragen. Grosse Distanzen, Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Dokumenten und die eingeschränkte, langsame Postzustel- lung sind einige der Faktoren, die für län- gere Fristen sprachen. Ebenfalls verlängert wird deshalb die Frist für die Einreichung des Steuerbescheids. Sie dauert neu bis zum 31. August. Neue AHV-Lösung nach dem Brexit Auch der Brexit, der Austritt Grossbritan­ niens aus der Europäischen Union, hat Aus- wirkungen auf die Altersvorsorge von Aus- landschweizerinnen und Auslandschwei- zern.Wer neuvonder Schweiz insVereinigte Königreich (UK) auswandert, kann nun ebenfalls der freiwilligenAHV beitreten. Die Voraussetzungen für einen Beitritt sind die gleichen, wie sie bereits für andere Nicht-EU Länder gelten. Für Personen, welche sich bereits vor dem 1. Januar 2021 im Vereinig- ten Königreich befunden haben, bleibt vor- erst alles beimAlten. (SM) 26 gelernt habe. Nun möchte ich aber an der Uni auch einen Deutschkurs besuchen. Mir in der Schweiz einen guten Freundes- kreis aufzubauen, war schwieriger, als ich dachte. Ein kleiner Job imGastgewerbe half mir aber, die lokale Lebensart kennenzu- lernen und auch neue Bekanntschaften zu schliessen. Reichte der «kleine Job» neben dem Studium aus, um die hohen Schweizer Lebenskosten zu tragen? Ich habe immer neben dem Studium gear- beitet, zuerst im Gastgewerbe und jetzt in einer Design-Agentur in Zürich. Das inten- sive Studium erlaubt mir aber nicht, genug zu arbeiten, um finanziell unabhängig zu sein. Ich hatte das Glück, ein Stipendium von meinem Heimatkanton Zürich zu er- halten, was mir das Leben sehr erleichtert. Auch kann ich von einer reduzierten Kran- kenkassenprämie profitieren. Die Schweiz ist teuer, aber sie hat auch ein ziemlich fai- res soziales Unterstützungssystem. Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Studium aus? Den grössten Teil des letzten Jahres habe ich online studiert und sowird eswohl auch INTERVIEW: RUTH VON GUNTEN, EDUCAT IONSUISSE Angela Meraviglia, Sie sind Schweizerin, in Australien aufgewachsen. Warum haben Sie sich für ein Studium in der Schweiz entschieden? In Australien habe ich eine Ausbildung als Floristin gemacht. Doch eigentlich wollte ich immer studieren, fand aber nie das ge- eignete Studienfach. Während eines Feri- enaufenthalts in der Schweiz entdeckte ich den Studiengang «DesignManagement» der Hochschule Luzern. Zu Beginn erschien er mir nurwie eine spannende, aber nicht sehr konkrete Idee. Doch ich habe mich bewor- ben. Dank dem Dossier meiner Arbeiten, meinem gymnasialen Abschluss und mei- ner Berufserfahrung wurde ich aufgenom- men. Erst als ich die Aufnahmebestätigung erhielt, realisierte ich, dass sichmein Leben innert wenigen Monaten komplett verän- dern würde. Erzählen Sie uns Konkreteres über Ihren Studien- gang «Design Management» an der Hochschule in Luzern. Der Studiengang ist komplett auf Englisch. Ich bin nun im dritten und letzten Bache- lor-Studienjahr. Mir gefällt besonders die Vielfältigkeit des Studiengebietes. Es geht nicht nur darum, physische Dinge zu kre- ieren oder sie zu gestalten, sondern es geht immer um das ganze Mindset, also die ganze Denkweise. Das hilft, komplexe Pro- bleme zu verstehen, mit den Menschen zu kommunizieren und Lösungen zu schaffen, welche für die Leute und unsere Umwelt besser sind. Welche Sprache benutzen Sie in der Freizeit? Und wie haben Sie sich in der Schweiz eingelebt? Mit den Studienfreunden spreche ich in ei- ner Mischung aus Englisch und Schweizer- deutsch und mit meinen Verwandten Schweizerdeutsch, welches ich zuhause «Seid offen für neue Erfahrungen und Ideen» Auslandschweizerin Angela Meraviglia über die Chancen und Herausforderung eines Studiums in der Schweiz. Angela Meraviglia ist in Australien aufgewachsen, aber in der Schweiz in Ausbildung. Foto zvg

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