Schweizer Revue 3/2021

Schweizer Revue / Juni 2021 / Nr.3 28 Aus dem Bundeshaus Die Pandemie verändert die konsularischen Dienste Die Pandemie, die uns seit Anfang 2020 in Atem hält, wirkt sich auch auf das konsularische Netz der Schweiz aus. Die Aufgaben im Bereich des konsularischen Schutzes und der sozialen Hilfe gewannen an Bedeutung. Gleichzeitig war der Weg zu den Schaltern der konsularischen Vertretungen vielerorts erschwert oder sogar verunmöglicht, weil Pandemie- bestimmungen die Bewegungsfreiheit einschränkten. Selbst Routineaufgaben wurden behindert, obwohl der virtuelle Schalter der Konsularischen Direktion ohne Unterbrechung verfügbar blieb und das gesamte konsularische Netzwerk seine Dienste aufrechterhielt. Mehrere Schweizer Vertretungen suchten in der schwierigen Lage nach neuen Wegen, um mit den Schweizerinnen und Schweizern vor Ort in Kontakt zu bleiben, ihren Puls zu fühlen und ihnen konkrete Dienstleistungen anzubieten. Die drei Schilderungen aus Bangkok, San José und Ottawa veranschaulichen die Beweglichkeit des konsularischen Netzes der Schweiz und der EDA-Mitarbeitenden bei der Erfüllung ihres Auftrags – egal unter welchen Umständen. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Erfahrungen die ordentlichen Aufgaben des konsularischen Netzes auch längerfristig bereichern werden. (EDA) Bangkok / Thailand Digitale «Gemeindeversammlungen» in Zeiten der Pandemie Krisenmachen erfinderisch. Als sich imMärz 2020 die Lage in Thailand und den umliegen- den Ländern im Zuge der Corona-Pandemie zuspitzte, entschied die Schweizerische Botschaft in der Hauptstadt Bangkok, ihre digitale Kommunikation zu verstärken. In weniger als vier Wochen wandte sich Bot- schafterin Helene Budliger Artieda mit ins- gesamt 18Videonachrichten in drei Sprachen an die Auslandschweizergemeinden, um sie über die neusten Entwicklungen und Emp- fehlungen zu informieren. Daraus entstand die Idee, eine regelmäs- sige virtuelle «Gemeindeversammlung» ins Leben zu rufen. #AskTheEmbassy feierte ihre Premiere am 22. Juni 2020 und war die erste von insgesamt 16 Facebook-Live-Veranstal- tungen für die Schweizer-Gemeinden in Thailand, Laos, Kambodscha, Malaysia und Myanmar. Diese umfassen insgesamt rund 13000 Schweizerinnen und Schweizer. Gemeindeversammlungen haben in der Demokratie schweizerischer Prägung eine lange Tradition. Entsprechend positiv war die Reaktion der Auslandschweizergemein- schaft. Angesichts der vielen eingegangenen San José / Costa Rica Reisen in abgelegene Gebiete, um die Bedürfnisse besser zu verstehen Das regionale Konsularzentrum in der costa- ricanischenHauptstadt San José, das für rund 6000 Schweizer Bürgerinnen und Bürger in sechs zentralamerikanischen Ländern zu- ständig ist, organisierte während der Coro- na-Pandemie ein virtuelles Treffen, um sich selber vorzustellen und auf Bürgeranfragen zu reagieren. Eine nächste Veranstaltung wird in hy- bridemFormat stattfinden: Sechs Kollegin- nen undKollegen, die sich in unseren sechs Vertretungen in Zentralamerika mit kon- sularischen Dienstleistungen befassen, Fragen haben wir entschieden, das neue Kommunikationsgefässweiterzuentwickeln. So hiessen wir für die Sendung bereits zwei- mal einen besonderen Gast bei uns «im Studio» willkommen. Zuerst beantwortete der regionale Generaldirektor der Lufthansa­ Gruppe brennende Fragen zum Thema «Rei- sen in Zeiten von Corona». Und im Februar 2021 beehrte uns der thailändische Gesund- heitsminister Anutin Charnvirakul, der die eingegangenen Fragen zum Thema «Impfun- gen für Ausländerinnen und Ausländer in Thailand» aus erster Hand beantwortete. Blei- ben Sie gespannt auf zukünftige Überra- schungen! SCHWEI ZERISCHE BOTSCHAFT IN THAI L AND, BANGKOK Einsatz im improvisierten Studio: Botschafterin Helene Budliger Artieda mit Pierre Hagmann (stellvertretender Missionschef, links) und Generalkonsul Pierre Chabloz (rechts). Foto ZVG Eine angesichts der Reiseeinschränkungen besonders geschätzte Dienstleistung: die mobile Passstation, hier unterwegs in Panama. Foto ZVG

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