Schweizer Revue 3/2021
Schweizer Revue / Juni 2021 / Nr.3 9 100 % 100 % 200 % 200 % 0 50 100 150 200 250 0 50 10 150 20 250 liches Schweizerdeutsch gesprochen wird.» Nach der Fussball-WM 2006 in Deutschland, sagt Weber, habe die deutsche Sprache aber für Romands an Attraktivität ge- wonnen. Binnen weniger Jahre wurde für sie Deutschland penzell Innerrhoden etwa wird in der Primarschule kein Französischmehr unterrichtet, imThurgau und in Zürich ist Französisch beim Übertritt in die Sekundarschule res- pektive ins Gymnasiumnicht mehr relevant. «Dasmerken wir auch bei den Anmeldungen für die Sprachcamps», sagt Weber. Doch nicht nur in der Schule werden Sprachen ge- büffelt: Gemäss der Studie des Bundesamts für Statistik lernt jede fünfte Person ab 25 Jahren eine oder mehrere Sprachen. Die amhäufigsten gelernte Sprache ist – Englisch. Natürlich komme es auch bei friLingue vor, dass Jugend- liche aus unterschiedlichen Sprachregionenmanchmal auf Englisch wechselten, um sich zu verständigen. Das findet Weber aber nicht schlimm. «Wir verstehen uns nicht als Schule, sondern wollen Freude an den Sprachen wecken.» Weber selbst verwendet nicht nur Deutschund Französisch im Alltag, sondern auch Englisch und Portugiesisch. Als Auslandschweizer lebte er zehn Jahre in Brasilien und hat einen brasilianischen Sohn – der Schweizerdeutsch spricht. «Sprachkenntnisse ermöglichen es, andere Kulturen und Denkarten zu lernenund zu verstehen», sagtWeber. «Damit eröffnen sich neue Horizonte.» «Viele, die das Rätoromanische beherrschen, sehen dies als Vorteil. Es vereinfacht den Zugang zu anderen lateinischen Sprachen wie Französisch, Spanisch oder Portugiesisch.» Naomi Arpagaus zum beliebten Reiseziel. Und viele wollen nun für ein Zwischenjahr nach Berlin oder für einen Sprachaufenthalt in die Deutschschweiz. Gleichzeitig werten mehrere Kan- tone in der Zentral- und Ostschweiz just das Französisch ab und ziehen an der Schule Englisch vor. In Uri und Ap- Die im Alltag verwendeten Sprachen Die Zahlen liefern die Antwort auf die Frage, welche Sprachen die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz in ihrem Alltag regelmässig verwendet. Bei dieser 2021 publizierten Erhebung konnten mehrere Sprachen angegeben werden, weshalb das Total 100 Prozent deutlich übersteigt. Die Hauptsprachen in der Schweiz Die Zahlen liefern die Antwort auf die Frage, welches die Hauptsprachen (Muttersprachen) der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz sind. Weil bei der 2019 erfolgten Erhebung mehrere Hauptsprachen angegeben werden konnten, übersteigt das Total 100 Prozent. Quelle: Bundesamt für Statistik Albanisch 3,1 % Bosnisch/Kroatisch/ Montenegrinisch/Serbisch 3,2 % Portugiesisch 4,8 % Spanisch 6,3 % Italienisch 15 % Französisch 39 % Andere Sprachen 7,9 % Rätoromanisch 0,5 % Spanisch 2,3 % Serbisch, Kroatisch 2,3 % Albanisch 3,3 % Portugiesisch 3,5 % Englisch 5,7 % Deutsch 76 % Schweizerdeutsch 65 % Englisch 45 % Deutsch oder Schweizerdeutsch 62,1 % Französisch 22,8 % Italienisch 8,0 %
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