Schweizer Revue 6/2021

Schweizer Revue / Dezember 2021 / Nr.6 13 damit verbundene Erwärmung in den bisher eher kälteren, schneereichen Regionen, wie sie auch in der Schweiz typisch sind. Gemäss Christian Stauffer ist die Ausbreitung des Goldschakals aufgrund des Klimawandels allerdings eine unbestätigte These. Studien dazu gibt es keine. Zwölf neue Säugetierarten in der Schweiz Der Goldschakal ist nicht die einzige neue Säugetierart in der Schweiz. Im Frühlingwurde die bislang grösste Erhebung der Säugetiere in der Schweiz abgeschlossen. Dabei wurden zwölf Arten mehr erfasst als vor 25 Jahren, wie die Schweizerische Gesellschaft fürWildtierbiologie dazu festgehalten hat. Nebst dem Goldschakal wurden beispielsweise auch dieWalliser Spitzmaus (Sorex antinorii) oder die Kryptische Fledermaus (Myotis Crypticus) neu entdeckt. Und einst ausgerottete Arten, wie etwa der Wolf oder der Fischotter, sind in die Schweiz zurückgekehrt. Schwindende Lebensräume Während grosse Arten wie der Goldschakal, der Wolf oder der Steinbock viel Aufmerksamkeit erfahren, würden die kleinen Arten oft weniger beachtet und gerieten zum Teil zunehmend unter Druck, schreibt die Schweizerische Gesellschaft fürWildtierbiologie zu ihrer Erhebung. So gehen etwa die Bestände von Iltis und Mauswiesel zurück. Und auch der Lebensraum des Feldhasen verschwindet zunehmend. «Der Feldhase hat an vielen Orten kaummehr eine Chance, seine Jungen richtig aufzuziehen», sagt Reinhard Schnidrig. Zusammenfassend lässt sich laut Schnidrig festahlten: Tierarten, die einen besonderen Lebensraum brauchen, haben es in der Schweiz eher schwer. Tiere indes, die mit verschiedenen Bedingungen umgehen können, denen geht es gut. Wie der Goldschakal mit den Lebensbedingungen in der Schweiz zurechtkommen wird, wird sich noch weisen. Goldschakale werden in der Schweiz immer häufiger gesichtet. Foto Keystone DieGoldschakal-Weibchenhabenden Weg in die Schweiz noch nicht gefunden. Gemäss Reinhard Schnidrig ist dasWegbleiben derWeibchen typisch für sich ausbreitende Säugetierarten: «Zuerst gehenmeist dieMännchen auf Wanderschaft.» Wohlfühlklima dank Erwärmung? Der Populationsdruck in den Balkanländern ist ein Grund, weshalb Goldschakale mittlerweile bis in die Schweiz gelangen. Ein anderer Grund könnte der Klimawandel sein und die Höher gebaut, längere Beine, weniger buschiger Schwanz: Goldschakal und Fuchs unterscheiden sich durchaus erkennbar. Foto Keystone

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