DENISE LACHAT «Wir sind ein kleines Land, das sich schon immer auf die Anwerbung ausländischer Forscherinnen und Forscher gestützt hat», sagt Michael Hengartner, Präsident des ETHRats. Darum herrsche an allen Schweizer Hochschulen eine internationale Atmosphäre, die sich für die Integration von Personen aus dem Ausland als förderlich erweise. Wissen und Bildung gehören zu den wichtigsten Ressourcen der Schweiz. Dies spiegelt sich in einem leistungsstarken Bildungssystem, erstklassiger Infrastruktur und Schweizer Hochschulen, die in internationalen Rankings regelmässig Spitzenplätze belegen. Hengartner spricht von einem veritablen «Ökosystem», das Spitzenforschung fördert und über ein solides, flexibles und zugleich wettForscherinnen ziehen weg, Professoren zögern, an Schweizer Unis zu arbeiten, Schweizer Studierende erfahren Nachteile: Die Forschernation Schweiz erlebt schwere Zeiten. Grund ist das ungeklärte Verhältnis zwischen der Schweiz und der EU. In der europäischen Forschung ist die Schweiz zum «Drittland» ohne Privilegien geworden. bewerbsfähiges Finanzierungssystem verfügt. «Natürlich können wir auch sehr gute Arbeitsbedingungen bieten», ergänzt Martin Vetterli, Präsident der ETH Lausanne (EPFL). So sei die Dichte an renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Schweiz weit überdurchschnittlich, was wiederum weitere junge Talente ins Land lockt, wie Vetterli sagt. Oder müsste man heute eher sagen «lockte»? Schweiz verliert Zugang zur «Champions League» Der Abbruch der Verhandlungen mit der EU über ein Rahmenabkommen ist für die Forschung folgenschwer. Die Schweiz wurde von der EU in ihrem ForschungsEuropäische Spitzenforschung – in der Schweiz: Zwei Wissenschaftler aus der Halbleiterforschung an der Hochschule EPFL in Lausanne. Foto Keystone Die Angst der Schweizer Forschung vor der Isolation Schweizer Revue / Oktober 2022 / Nr.5 4 Schwerpunkt
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