Schweizer Revue 4/2024

landschweizerrat. Der Redaktion und ihm sei beschieden worden, die «Revue» dürfe nicht so negativ ins Ausland berichten. Wyder aber stellte sich stets hinter den Anspruch, «die Realität zu vermitteln, kein verklärtes Wunschbild». Das diene den Landsleuten im Ausland am meisten. Informationspfeiler «Revue» Die «Revue» tut gut daran, ihrer Leserschaft «den enormen Wandel der Schweizer Gesellschaft nahezubrinrem viersprachigen Land leben heute mehr Kurdinnen und Kurden als Rätoromanisch sprechende Menschen», stellt er fest, «doch im Selbstverständnis ist noch kaum angekommen, wie sehr die Schweiz selber zur Migrationsgesellschaft geworden ist.» Das gelte für Schweizerinnen und Schweizer inner- und ausserhalb der Landesgrenze, fügt er an. Die «Schweizer Revue» gehört für den früheren Schweizer Botschafter im Iran und in Deutschland zu den Pfeilern, wenn es darum geht, die Stimmberechtigten im Ausland zu informieren. Darüber hinaus gelingt es gen», findet der langjährige Auslandschweizer und «Revue»-Leser Tim Guldimann. Der Diplomat und bisher einzige Auslandschweizer-Nationalrat (2015–2018) lebt in Berlin. In der Schweiz präsidiert er den Museumsrat des Nationalmuseums, wo es auch um Identitätsfragen geht. «In unseJULI 2024 Die Zeitschrift für Auslandschweizer:innen Die Bürde der Schweizer Bauern: Sie fühlen sich machtlos − und werden laut Nemo gewinnt den Eurovision Song Contest − und befeuert damit in der Schweiz die Geschlechter-Debatte Blick zurück: Die «Schweizer Revue» vor 50 Jahren Blick nach vorn: Die grosse Leserschaftsumfrage Priya Ragu aus St. Gallen erobert die Musikwelt Die Schweizer Waffenexporte boomen – und fordern das humanitäre Selbstbild des Landes heraus Schweizer Team kennt jetzt die Kreiszahl Pi auf 62,8 Billionen Stellen genau: Wem nützt das? SCHWEIZER REVUE Die Zeitschrift für Auslandschweizer Dezember 2021 Herausgeberin der «Schweizer Revue» ist die Auslandschweizer-Organisation (ASO). der regelmässig eintreffenden «Revue» laut Guldimann, «einen Beitrag an das Gemeinschaftsgefühl der Auslandschweizerinnen und -schweizer zu leisten». Das hält er für wichtig, weil die Mehrheit nicht in einem Schweizer-Verein organisiert sei. Guldimann hat selber publizistische Erfahrung, gibt neu den Podcast «Debatte zu Dritt» heraus. Gefragt, was er in der «Revue» vermisse, antwortet er: Die Zeitschrift könnte sich stärker der konkreten Auslandschweizer-Anliegen annehmen, von der Krankenversicherung bis zu den Bankkonti. Mit der «Revue» in der Hand Landsleute im Ausland hätten ihn oft mit der «Schweizer Revue» in der Hand begrüsst, erzählt wiederum der frühere ASO-Direktor Rudolf Wyder: «Sie wollten signalisieren, dass ihnen die Zeitschrift etwas bedeutete, auch wenn sie vielleicht nicht jedesmal alles lasen.» Wyder selber ist der «Revue» nach seiner Pensionierung ❮ Ausgabe 6/2021: Priya Ragu, eine Vertreterin der bunten Schweiz. Ausgabe 6/2018: ❯ Ein gedrucktes Buch auf der Titelseite der gedruckten «Revue». Wohl kein Zufall, sondern eher ein Statement. ❮ Ausgabe 6/2019: Als «Cartoonist des Hauses» veredelt Max Spring ab und an die «Revue». Ausgabe 4/2024: ❯ Bauern protestieren, die «Revue» ordnet deren Sorgen ein. als Leser treu geblieben. Da er sich in der Schweizerischen Gesellschaft für Aussenpolitik engagiert, interessieren ihn besonders die Artikel zu diesem Thema. Mehrmals habe man für die Finanzierung der «Revue» durch die Eidgenossenschaft kämpfen müssen, hält er fest: «Doch sie lebt bis heute, und ich hoffe: noch lange.» «Schweizer Revue» damals und heute ■ Im Jahr 1974 erreicht die Revue erstmals alle damals 320000 im Ausland lebenden Schweizerinnen und Schweizer. Sie erscheint viermal pro Jahr in fünf Sprachen, unter 13 verschiedenen Titeln und wird an 15 Orten rund um den Globus gedruckt. ■ Im Jahr 2024 erreicht die Revue mit ihren 430000 Exemplaren nahezu die Gesamtheit der 813400 Schweizer Staatsangehörigen, die im Ausland leben. Die vereinheitlichte und in der Schweiz gedruckte Zeitschrift erscheint sechsmal pro Jahr in vier Sprachen, als Print- und elektronische Version. Schweizer Revue / Juli 2024 / Nr.4 24 In eigener Sache

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