Es ist eine beeindruckende Sammlung französischer Malerei, die das Kunsthaus Zürich seit 2021 in einem Neubau zeigt. Doch über den illustren Werken, welche die private Bührle-Stiftung dem öffentlichen Museum als Dauerleihgaben überlässt, liegt ein Schatten («Revue» 2/2022). Der Industrielle Emil G. Bührle (1890–1956) war dank Waffengeschäften – unter anderem mit Nazideutschland – zu seinem Vermögen gekommen. Als Kunstsammler erwarb er auch Gemälde, die jüdische Leerstellen als Mahnmal Vorbesitzer verkaufen mussten, um mit dem Erlös ihre durch die Nazis bedrohte Existenz zu sichern oder eine Flucht ins Exil zu finanzieren. Seit dem Transfer der Bührle-Sammlung ins Kunsthaus reisst die Kritik am «kontaminierten Museum» nicht ab. Daran ändert auch die 2023 eröffnete Neukonzeption der Ausstellung wenig, obwohl das Kunsthaus dabei den historischen Kontext ungeschönt präsentiert. Aus Sicht der Kritiker wird die Perspektive der OpEin höchst ungewöhnlicher Vorgang: Im Kunsthaus Zürich sind im Juni Bilder aus der Sammlung Bührle entfernt worden. Es handelt sich um fünf Werke (siehe rechts) von jüdischen Vorbesitzern. Sie waren wegen der Nazi-Verfolgung unter Druck gestanden, ihre Gemälde zu verkaufen. Die Bührle-Stiftung will nun mit den Nachkommen nach «fairen und gerechten Lösungen» suchen. An der Ausstellungswand verbleibt «Le Diner» von Claude Monet. Foto Keystone Schweizer Revue / Oktober 2024 / Nr.5 24 Gesehen
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