Panorama Suizo 1/2025

Walter Ryser, Director Periodístico del “Unter-Emmentaler”, fue en su día Redactor Jefe del “Langenthaler Tagblatt”. Siempre ha opinado que era un grave error recortar la información local: “Me sorprende la cantidad de medios que se producen sin pensar en la gente”, dice; “la gente quiere saber lo que pasa en su pueblo”. Hace falta periodismo local de calidad, y la empresa de Huttwil no ha dejado de invertir en ello en los últimos años: ha ampliado ligeramente su plantilla, así como su área de cobertura. El “Unter-Emmentaler” prioriza la edición en papel. El sitio web y la cuenta de Facebook se utilizan para publicitar el periódico. Toda una proeza El 80 % del contenido editorial lo constituyen artículos detallados sobre la actualidad local: el pueblo de Melchnau conservará su quesería; los vecinos de Huttwil debaten sobre la financiación municipal de su pista de hielo; en Affoltern se construirá un museo dedicado a los bomberos; etc. La redacción no escatima esfuerzos para cubrir acontecimientos, elaborar semblanzas de habitantes de la región y entrevistar a personalidades locales. También participa en todas las asambleas comunitarias, en las que los vecinos votan sobre proyectos locales —un pilar esencial de la democracia directa en Suiza—. Cubrir más de cuarenta asambleas comunitarias es toda una proeza. “Pero nos comprometemos a hacerlo”, dice Thomas Peter. Todos los estudios lo demuestran: si los medios de comunicación se desinteresan de la vida local, disminuyen la participación política y la cohesión social. La ausencia de medios locales independientes también aumenta la corrupción. En este sentido, Peter deplora que el “Unter-Emmentaler” no cuente con los recursos suficientes para realizar investigaciones más exhaustivas. Protestas en Lausana contra el plan de recortes del grupo mediático Tamedia, de Zúrich. Particularmente afectada será la Suiza francófona (12 de septiembre de 2024). Foto Keystone Una nueva tienda acaba de abrir en una pequeña localidad: a este evento consagra el “Unter-Emmentaler“ un artículo de portada (6 de diciembre de 2024). Mayor tirada El “Unter-Emmentaler” se mantiene en el mercado: de acuerdo con su actual tirada oficial, cuenta con unos 4 700 suscriptores. Esta cifra ha aumentado en los últimos años, a contracorriente de la tendencia general. Por ello, los anunciantes locales también se mantienen fieles al periódico impreso, lo que se traduce en unos ingresos publicitarios satisfactorios. Cada quince días se distribuye una gran tirada de 20 000 ejemplares. Y como publica material impreso, la editorial de Huttwil también se beneficia de las subvenciones asignadas a la distribución postal. ¿Cómo se explica el éxito de este pequeño periódico tradicional en medio de la crisis mediática y el cambio digital? “Para periódicos como este sigue funcionando el modo de financiación mixto, basado en las suscripciones y la publicidad, mientras que está caducando para los de circulación suprarregional y nacional”, explica Nick Lüthi, Post CH AG, AZ 4950 Huttwil UNTER-EMMENTALER SCHÜRCH DRUCK & MEDIEN | E-MAIL UE@SCHUERCH-DRUCK.CH | TELEFON 062 959 80 70 DIE ZEITUNG FÜR DEN OBERAARGAU, DAS EMMENTAL UND DAS LUZERNER HINTERLAND Erscheint Dienstag und Freitag. Jeden zweiten Freitag regionale Grossauflage HEUTE GROSSAUFLAGE 23 918 EXEMPLARE 149. Jahrgang, Nummer 97 Einzelpreis Fr. 1.50 FREITAG, 6. DEZEMBER 2024 www.unter-emmentaler.ch URSENBACH Neuer Dorfladen in ehemaliger Bäckerei In der ehemaligen Dorfbäckerei Schär in Ursenbach wird am Samstag, 7. Dezember, ein neuer Dorfladen eröffnet. Hinter dem Projekt steht eine Genossenschaft, an der zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner beteiligt sind, mit dem Ziel, dass Lebensmittel und Produkte für den täglichen Bedarf weiterhin im Dorf bezogen werden können. Von Walter Ryser Es war ein herber Schlag für Ursenbach, als diesen Sommer die Bäckerei Schär nach über 125 Jahren den Betrieb definitiv einstellte, weil die Inhaber Ursula und Heinz Schär trotz intensiver Suche keinen Nachfolger für fanden. Geblieben ist den Ursenbacherinnen und Ursenbachern ihre Käserei, die seither in kleinem Rahmen und auf Vorbestellung Brot anbietet, daneben aber nicht über die nötige räumliche Kapazität verfügt, um in der Käserei einen Dorfladen zu betreiben, wie Niklaus Leuenberger, Präsident der Käsereigenossenschaft, gegenüber dem «Unter-Emmentaler» zu verstehen gab. Der Verlust der Bäckerei hat die Dorfbewohner beschäftigt, so auch Denise Richard, die bereits ein Jahr vor der Schliessung Kontakt mit den damaligen Bäckers-Leuten aufnahm. Die 40-jährige therapeutische Masseurin und vierfache Mutter trug den Gedanken mit sich herum, in der ehemaligen Bäckerei einen Dorfladen zu realisieren. «Nach dem Gespräch mit Heinz und Ursula Schär habe ich diesen Gedanken aber wieder verworfen, weil ich feststellen musste, dass ich das nicht alleine realisieren kann.» Über 100 Anteilscheine gezeichnet Doch der Gedanke habe sie nicht mehr losgelassen. Auch andere Dorfbewohner wie Gemeinderätin Nicole Zaugg hatten die gleiche Idee und als Denise Richard die Gemeinderätin in dieser Angelegenheit kontaktierte, kam alles ins Rollen. Die beiden begeisterten weitere Ursenbacherinnen und Ursenbacher für ihre Idee. «Alle, die wir anfragten, sagten spontan zu», zeigt sich Nicole Zaugg erfreut über die grosse Solidarität gegenüber dem Projekt «Dorflade». In einem ersten Schritt wurde abgeklärt, wer hinter dem Dorfladen stehen soll und welche Rechtsform dafür geschaffen werden muss. Dabei habe man sich auch bei anderen Dorfläden erkundigt. Letztendlich fiel der Entscheid, eine Genossenschaft «Ursenbacher Dorflade» zu gründen, die als Betreiberin auftritt. Nicht weniger als neun Personen traten als Gründungsmitglieder in Erscheinung, Niklaus Leuenberger übernahm das Präsidium der neuen Genossenschaft. Mittlerweile sind bereits über 100 Anteilscheine à 100 Franken gezeichnet worden. Auch die Gemeinde unterstützt dieses Projekt mit einer grosszügigen Spende. Aber auch die Liegenschaftsbesitzer Heinz und Ursula Schär stehen diesem Projekt wohlwollend gegenüber und unterstützen dieses mit einem Mieterlass in den ersten Monaten sowie anschliessend mit einem moderaten Mietzins. Starthilfe für Kundschaft Mit dem Geld wurde in den letzten Wochen der bestehende Laden erneuert und angepasst. Weiter wurde ein Kassensystem angeschafft, Mobiliar beschafft und Werbung für den neuen Dorfladen gemacht, der am Samstag, 7. Dezember, als «SelbstbedienungsDorfladen» eröffnen wird und über ein Grundangebot an Brot, Backwaren, Sandwiches, Käsereiprodukten aus der Dorfkäserei, Früchten, Gemüse, Beeren, Fleischwaren, Eiern, Getreideprodukten, Honig, Glacen, Kaffee, Getränken und Geschenkartikeln verfügen wird. Für die Kundschaft bietet die Genossenschaft eine sogenannte Start-Hilfe, mit betreuten Ladenzeiten den ganzen Dezember (Dienstag, 9 bis 10 Uhr; Donnerstag, 15 bis 16 Uhr und Samstag von 9 bis 10 Uhr). Vor allem ältere Bewohnerinnen und Bewohner dürften über dieses Angebot froh sein, damit ihnen zu Beginn jemand bei der Abwicklung des Einkaufs, aber vor allem beim Bezahlsystem behilflich ist. Geöffnet ist der neue Dorfladen jeweils von Montag bis Sonntag, von 6 bis 20 Uhr. Um Diebstählen vorzubeugen, wird der Laden videoüberwacht. Jeden Morgen wird eine Person der Genossenschaft die Warenlieferungen entgegennehmen, die Regale dementsprechend mit neuen Waren bestücken und allgemeine Reinigungs- und Aufräumarbeiten erledigen, damit die Kunden wieder frische Waren in genügender Anzahl vorfinden. Etliche Personen hätten in den letzten Wochen und Monaten sehr viel Herzblut und ein grosses Engagement in dieses Projekt gesteckt, zeigt sich Niklaus Leuenberger erfreut über den intakten Dorfgeist in Ursenbach. Aber der Präsident der Genossenschaft macht sich nichts vor und ist Realist: «Es nützt am Ende nichts, wenn sich alle über den neuen Dorfladen freuen, funktionieren tut dieses Projekt nur dann, wenn die Ursenbacherinnen und Ursenbacher auch hier einkaufen.» Profitieren vom neuen Angebot werden laut Gründungsmitglied Manuel Weyermann zweifellos auch die Bewohner der Nachbargemeinden Walterswil und Oeschenbach und nicht zuletzt Touristen und Tages-Ausflügler, die auf der Durchreise ins Emmental sind. «Gerade diese Kunden haben das Angebot der Bäckerei Schär jeweils geschätzt», erinnert sich der 28-jährige Landwirt. In den ersten Monaten gehe es nun darum, Erfahrungen zu sammeln, das Sortiment allenfalls anzupassen und Feedbacks der Kundschaft einzuholen, um anschliessend das Projekt «Dorflade» zu optimieren und das Angebot unter Umständen anzupassen. «Wir sind überzeugt, dass dieser Laden unserem Dorf einen Mehrwert bietet und deshalb auch entsprechend genutzt wird», freuen sich die Gründungsmitglieder auf den Start. Eröffnen am 7. Dezember in der ehemaligen Bäckerei Schär einen neuen Selbstbedienungs-Dorfladen: Die Gründer der Genossenschaft «Ursenbacher Dorflade» (stehend von links): Niklaus Leuenberger, Esther Heiniger, Manuel Weyermann, Fritz Steiner. Vorne (von links): Denise Richard, Nicole Zaugg und Anja Güdel. Auf dem Bild fehlen: Kathrin Leuenberger und Nicole Plüss. Bild: zvg HUTTWIL Neues Erholungsgebiet Im Zuge der Hochwasserschutzmassnahmen im Kammernmoos ist ein neues Erholungsgebiet mit Teich entstanden. Seite 3 WYSSACHEN Klimapreis für Loosli AG Damit hat Matthias Loosli nicht gerechnet: Der Berner Unternehmerpreis Klima und Energie 2024 geht an die Loosli AG. Seite 5 EISHOCKEY Brandis ist Tabellenführer Der EHC Brandis liegt nach acht Siegen in neun Spielen an der Tabellenspitze der 2. Liga. Trainer Thomas Fasel berichtet. Seite 19 ZEIT FÜR EINE NEUE WEBSEITE? UE 37883 Tel. 034 435 15 45 | ekaffoltern.ch persönlich. unabhängig. sicher. UE 37895 ADRIAN WÜTHRICH Gemeindepräsident Huttwil ab 1.1.2025 Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen. Für unser Huttwil! Falls Sie meine Tätigkeit als Gemeindepräsident verfolgen wollen, folgen Sie mir auf Instagram: @adrianwuethrich SP_Huttwil_AW_Danke_2024_55x80.indd 1 04.12.24 16:54 UE 39201 BURGDORF/KANTON BERN «Lädere» definitiv nicht in Burgdorf Die Technische Fachschule, im Volksmund «Lädere» genannt, zieht nicht von Bern nach Burgdorf. Das Berner Kantonsparlament ist auf das vor Jahren an die Stadt Burgdorf abgegebene Versprechen zurückgekommen und hat das Projekt von der Investitionsliste gestrichen. Finanzdirektorin Astrid Bärtschi verwies auf die grossen Investitionen, die der Kanton in den kommenden Jahren tätigen muss. Um das alles finanziell noch stemmen zu können, brauche es eine Verzichtsplanung. «Wir können uns nicht mehr alles leisten», sagte die Regierungsrätin. Bärtschi räumte ein, dass bereits über 14 Millionen Franken in das mittlerweile baureife Vorhaben geflossen sind. Diese abzuschreiben sei nicht schön, räumte die Regierungsrätin ein. Unter dem Strich entlaste der Verzicht auf das Projekt aber den Kanton Bern. Die Gegner der Streichung warfen der Regierung Wortbruch vor. Ein vor Jahren gegebenes und mehrfach bestätigtes Versprechen einfach mit einem einzigen Federstrich zu bodigen, untergrabe das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik. SP-Grossrat und Burgdorfer Stadtpräsident Stefan Berger sagte, dass ein so ausgereiftes und schweizweit einzigartiges Bildungsprojekt nicht einfach so weggespart werden dürfe. Das wäre verantwortungslos, auch mit Blick auf die Wirtschaft, die auf Fachkräfte angewiesen sei. SVP-Grossrat Martin Lerch sprach von einem «veritablen Affront», dass der Kanton Millionen in den Sand setzen wolle. Noch nie sei im Kanton ein so weit fortgeschrittenes Projekt einfach abgeschossen worden. Am Ende fällte der Grosse Rat mit 74 zu 77 Stimmen und 4 Enthaltungen einen hauchdünnen Entscheid gegen den Umzug der «Lädere» nach Burgdorf. Der Kanton soll Burgdorf nach der Streichung des Bildungscampus-Projekts ein anderes Zückerchen geben, forderte eine weitere Planungserklärung. Allenfalls könnte die eben erst nach Deisswil gezogene Schule für Gestaltung nach Burgdorf weiterziehen. Davon riet Finanzdirektorin Astrid Bärtschi allerdings ab. In Deisswil laufe ein Zehnjahresvertrag für die Miete der Räume und ein Umzug nach Burgdorf wäre zu teuer. sda Panorama Suizo / Enero de 2025 / Nº1 17

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