MARC LETTAU Wie urteilt die Leserschaft über die «Schweizer Revue»? Auf diese Frage sucht die Auslandschweizer-Organisation als Herausgeberin der Zeitschrift alle vier Jahre eine fundierte Antwort – mit einer umfassenden, wissenschaftlich begleiteten Leserschaftsumfrage. Jetzt liegen die Erkenntnisse aus der Umfrage 2024 vor, die vom Zürcher Sozial- und Marktforscher Dr. Jörg Schneider konzipiert und durchgeführt wurde. Mit ihren über 100 Einzelfragen liefert die Umfrage nicht nur einen detaillierten Einblick ins Leseverhalten und in die Lesebedürfnisse, sondern auch ein Gesamturteil. Und das von den Leserinnen und Lesern ausgestellte Zeugnis ist – was uns sehr freut – in eindrücklichem Mass positiv. Zu den hervorzuhebenden Qualitäten der «Revue» zählt aus Sicht des Lesepublikums insbesondere deren Glaubwürdigkeit: 96 Prozent stufen sie als glaubwürdig ein, 60 Prozent geben ihr dabei gar die Bestnote. Positiv gewürdigt wird auch die redaktionelle Linie: 90 Prozent erachten die Zeitschrift als politisch ausgewogen. Lässt man die Leserinnen und Leser die Zeitschrift «alles in allem» benoten, erteilen 86 Prozent die Note «gut» oder die Bestnote «sehr gut». 4 Prozent kommen auf ein negatives Gesamturteil. Dabei ist anzumerken, dass die Online-Leserschaft die «Revue» insgesamt eine Spur weniger euphorisch bewertet als jene, die das gedruckte Heft nutzen. Was sich in inhaltlicher Hinsicht deutlich zeigt: Reportagen sind klar das beliebteste Genre und «Natur und Umwelt» das wichtigste Themenfeld. Was die über 4000 ausgewerteten Fragebogen zeigen: Die «Revue» wird nicht nur als Medium verstanden, sondern auch als emotionale Brücke zur Schweiz. 71 Prozent der Leserinnen und Leser geben an, die Zeitschrift verstärke ihre Bindung zur Schweiz. Und zwei Drittel betonen, die «Revue» erkläre ihnen die heutige Schweiz. Für 24 Prozent ist die «Schweizer Revue» die einzige Quelle, um sich über das Geschehen in der Schweiz zu informieren. Kritik führt zu Verbesserungen Aus der Perspektive der Leserinnen und Leser ist die zentrale Frage freilich, was mit ihren Rückmeldungen passiert – ob ihre Kritik etwas nützt. Ein Vergleich mit der vorangehenden Umfrage aus dem Jahr 2020 zeigt: Ja, Ein gutes Gesamturteil, das auch verpflichtet Im Urteil ihrer Leserinnen und Leser ist die «Schweizer Revue» vor allem eine glaubwürdige Informationsquelle und ein wichtiges Bindeglied zur Schweiz. Das zeigt die Auswertung der letzten, 2024 durchgeführten Leserschaftsbefragung. sie nützt. Was 2020 eher als Schwäche beurteilt wurde – etwa die Bebilderung des Hefts und die Attraktivität der Titelseite –, bewerteten die Leserinnen und Leser 2024 deutlich positiver. Das gilt auch für inhaltliche Aspekte. Inhaltlich ist die «Revue» heute stärker auf die Bedürfnisse ausgerichtet, wünschte sich doch die Leserschaft 2020 mehr aus den Bereichen «Gesellschaft» und «Natur und Umwelt». In der Umfrage 2024 wird nun der thematische Mix signifikant besser bewertet. Dank den Vergleichsmöglichkeiten zwischen den Umfragen 2020 und 2024 lässt sich auch für Detailfragen – etwa für einzelne Rubriken – schlüssig aufzeigen, wie sich das Urteil der Leserinnen und Leser verändert hat. So ist etwa die früher recht schmucklose Rubrik «Schweizer Zahlen» zu einem Publikumsliebling geworden. Andere Rubriken werden neu kritischer bewertet als noch 2020. Da zeigt sich der eigentliche Sinn von Leserschaftsbefragungen: In Kenntnis der Kritik können sich Redaktion und Herausgeberin nun an die Verbesserung der Schwächen machen. Das sehr gute Gesamturteil ist also keine Einladung, nichts zu tun. Die Titelseiten sind ein augenfälliges Beispiel dafür, wie die Redaktion der «Schweizer Revue» auf das Urteil der Leserschaft reagiert. Nach der Umfrage von 2020 wurde das Cover aufgefrischt und die Bildsprache verbessert. Und in der neuen Umfrage gab es für die Gestaltung signifikant bessere Noten. 27 In eigener Sache
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