Schweizer Revue 2/2025

SwissCommunity «Am besten gefielen mir der Kontakt mit den Tieren und die wunderschönen Landschaften» Die Auslandschweizerin Camille Strack ist in Frankreich aufgewachsen. Letzten Sommer hat sie auf einem Bauernhof in der Schweiz tatkräftig mit angepackt. Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen, die sie dank der Organisation Agriviva machen konnte. «Ich habe während einem Aufenthalt in der Schweiz von Agriviva gehört. Das hat mich neugierig gemacht. Ich fand auf deren Webseite alle notwendigen Informationen wie die Adressen der Bauernhöfe und ihre freien Einsatzdaten sowie Informationen über die Familie, den Bauernhof und die Aufgaben, die den Jugendlichen zugeteilt werden. Mit der Suche nach einer Bauernfamilie begann ich rund vier Monate vor dem Einsatzdatum. Schliesslich wohnte ich im Juni drei Wochen lang bei einer Bauernfamilie im Berner Oberland, in der Nähe von Interlaken. Mein Tag begann früh, denn um sieben Uhr gab es Frühstück und um acht Uhr ging es zur Arbeit. Um zwölf Uhr nahm die ganze Familie gemeinsam das Mittagessen ein und kehrte daraufhin wieder zur Arbeit zurück. Die Kaffeepause um sechzehn Uhr war sehr wichtig, um den Tag mit Schwung beenden zu können! Meine Aufgaben waren sehr vielfältig; die häufigsten Arbeiten waren das Salzen des Käses mit Hilfe einer Maschine und das Auswaschen der Milchkannen. Ich half somit aktiv bei der Zubereitung des Käses mit. Die Familie sprach Haslerdütsch, einen Schweizer Dialekt, den ich nicht gewohnt war. Ausserdem ist er nicht einfach zu verstehen, obwohl er weich und harmonisch klingt. Wir schafften es trotzdem, uns zu verständigen, auch wenn es manchmal herausfordernd war. Und ich konnte mein Deutsch verbessern! Der Aufenthalt bei der Bauernfamilie hat mir sehr gefallen. Er ermöglichte mir, mein Selbstvertrauen zu stärken und die Arbeitswelt zu entdecken. Am besten gefielen mir der Kontakt mit den Tieren und die wunderschönen Landschaften. Hier zwei kleine lustige Anekdoten: Es gab eine Ziege, die im selben Gehege wie die Schafe lebte. Sie hielt sich also für ein Schaf und benahm sich ebenso. Auch spielte ich mit den kleinen Kindern der Bauernfamilie Hühner fangen und wir versuchten, sie zum Fliegen zu bringen. Ich empfinde es bereichernd, dass ich gelernt habe, wie man Käse herstellt und wie man Kühe melkt. Zudem durfte ich am Alpaufzug teilnehmen, bei dem die Kühe, geschmückt mit Blumen und Glocken, auf die Alp zurückkehren. Das erste Mal Murmeltiere in freier Wildbahn zu beobachten, war ebenfalls eine unglaubliche Überraschung für mich. Ich würde gerne wieder in die Schweiz zurückkehren, um noch auf einem anderen Bauernhof zu helfen, vielleicht während der Schulferien. Diese Erfahrung kann ich allen jungen Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern empfehlen, die das Leben und die Arbeit auf einem Bauernhof in der Schweiz kennenlernen möchten. Zurzeit bin ich dabei, die obligatorische Schule in Frankreich abzuschliessen. Ich überlege, ob ich für eine Ausbildung in die Schweiz kommen soll, was sich natürlich auf meinen weiteren Werdegang auswirken würde. Das Beratungsgespräch mit einer Educationsuisse Ausbildung in der Schweiz Alpenstrasse 26 3006 Bern, Schweiz Telefon +41 31 356 61 04 info@educationsuisse.ch www.educationsuisse.ch Mitarbeiterin von educationsuisse hat mir bereits einen allgemeinen Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Schweiz verschafft. Und die Suche nach einer Lehrstelle in der Schweiz ist eine Option, die ich ernsthaft in Betracht ziehe.» RUTH VON GUNTEN Educationsuisse bietet jungen Auslandschweizer:innen Beratung rund um das Thema «Ausbildung in der Schweiz» und gibt auch Tipps zu ersten Arbeitserfahrungen. Das Waschen der Milchkannen gehörte zu den Aufgaben von Camille Strack. Foto ZVG 31 Schweizer Revue / April 2025 / Nr.2

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