Schweizer Revue 2/2025

SwissCommunity Ariane Rustichellis Stichworte zum Abschied Ariane Rustichelli verlässt die Auslandschweizer-Organisation (ASO). Sie leitete als Direktorin die Organisation in einer bewegten und von Veränderungen geprägten Zeit. Zum Abschied liefert sie hier in aller Kürze eine Einordnung in Stichworten. Meilensteine «Erreichtes wird schnell zur Selbstverständlichkeit. Im Rückblick staune ich aber erneut über die Meilensteine, die wir als ASO mitprägen durften: etwa das Auslandschweizergesetz, wo wir erfolgreich die Beibehaltung des Auslandschweizerregisters erstritten haben, der erleichterte Zugang zu Banklösungen für unsere Landsleute im Ausland und auch die neuen E-Voting-Tests für eidgenössische Abstimmungen.» Dialog «Wichtig war auch die Schaffung eines Jugendparlaments YPSA, des Youth Parliament of the Swiss Abroad. Es ist Teil des Dialogs, den die Fünfte Schweiz braucht. Den Willen zum Dialog zeigen wir auch mit dem neuen Webauftritt, der die Auslandschweizer:innen in den Mittelpunkt stellt und damit auch den Swisscommunity-Grundgedanken.» Erfolge «Zu welchen Erfolgen ich als Direktorin der ASO beitragen durfte, werden letztlich andere beurteilen. Betonen möchte ich bloss, dass Erfolge das Ergebnis intensiver Arbeit sind. Ein Beispiel ist die unmittelbar bevorstehende Wahl des Auslandschweizerrats (ASR). Hier zeigt sich, wie sich die ASO und ihre Institutionen weiterentwickeln, und wie engagiert Menschen sich für diese Weiterentwicklung engagieren. Der ASR wird künftig nicht nur repräsentativer sein, sondern auch besser auf die Zukunft ausgerichtet.» Wandel «Die Fünfte Schweiz ist kein uniformes und unveränderliches Gebilde. Sie wandelt sich permanent. Früher trieb primär die Armut Schweizer:innen in die Ferne. Heute gehen die Jüngeren oft aus beruflichen Gründen für ein paar Jahre ins Ausland. Dazu kommt das Auswanderungsverhalten der Senior:innen. Erst wer diese sich wandelnden Dynamiken erkennt, kann die grosse, bunte Gemeinschaft der Auslandschweizer:innen gut vertreten und unterstützen.» Rückhalt «Es gibt auch Schattseiten. Nachgelassen hat zum Beispiel der Goodwill des Schweizer Parlaments gegenüber den Auslandschweizer:innen. Etliche Mitglieder des Parlaments sehen den Mehrwert nicht mehr, der von der Fünften Schweiz ausgeht. Es scheint, als schotte sich die Schweiz zunehmend ab. Das zeigt sich etwa an der Debatte über Altersrenten. Man wird vermehrt in aller Deutlichkeit aufzeigen müssen, dass die rund zehn Prozent im Ausland lebenden Schweizer:innen nicht ‹Profiteure des Systems› sind.» Herausforderungen «Die ASO ist für die Zukunft gerüstet. Neue Entwicklungen werden sie aber herausfordern. Sie wird mit weniger finanzieller Unterstützung durch die Eidgenossenschaft auskommen müssen. Zugleich werden die zu lösenden Aufgaben laufend komplexer. Immerhin sind viele der Zukunftsaufgaben konkret und fassbar. So gilt es etwa dafür zu kämpfen, dass die politische Partizipation der Fünften Schweiz nicht eingeschränkt, sondern erleichtert wird. Denn das Recht aufs Wählen und Abstimmen ist ein Kernelement schweizerischer Identität – und die Fünfte Schweiz trägt zur Meinungsvielfalt bei, die unsere Demokratie braucht.» Dankbarkeit «Mein Abschied ist ein Aufbruch. Ein Aufbruch voller Emotionen. Mit Vorfreude auf das Neue. Und mit Dankbarkeit fürs Erlebte. Tiefe Dankbarkeit spüre ich vor allem gegenüber all jenen, die die vergangenen Jahre mit mir geteilt haben. Gemeinsam haben wir die Interessen der Auslandschweizer:innen bestmöglichst vertreten und verteidigt. Und wir haben dabei bewiesen, dass ein kollektives Engagement tatsächlich den Unterschied machen kann.» Ariane Rustichelli stiess 2008 zur ASO und übernahm zunächst die Verantwortung für Marketing und Kommunikation. Ab 2014 führte sie in Co-Leitung die Geschäftsstelle der ASO, bevor sie 2019 als Direktorin die alleinige Geschäftsführung übernahm. Nach fast 17 Jahren Engagement in der Organisation folgt sie nun ihrem Wunsch, sich mit 51 Jahren neuen persönlichen und beruflichen Horizonten zuzuwenden. Der vom ASO-Vorstand gewählte Nachfolger heisst Lukas Weber. Foto ZVG 34 Schweizer Revue / April 2025 / Nr.2

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