SwissCommunity Welche ersten Schlüsse lassen sich im Hinblick auf die ASR-Wahlen 2029 ziehen? Die vorläufige Bilanz aus Sicht der Arbeitsgruppe Direktwahlen: «Das Abstimmungssystem hat einwandfrei funktioniert und bietet eine geeignete und günstige Lösung für Gab es Lob oder Tadel seitens der Wähler:innen? Die ASR-Mitglieder Andreas Feller und Noel Frei zeichnen als Sprecher der Arbeitsgruppe Direktwahlen ein positives Bild. Zur Wahl an sich sei kaum Kritik eingegangen. Die Umfrage, die begleitend zum E-VotingPilotprojekt durchgeführt wurde, bestätige das positive Bild: «Man spürte ein grosses Vertrauen in das System und in die Berner Fachhochschule, die hinter ihm steht. Die Schweizer Lösung scheint zu überzeugen. Das klare Vorgehen beim Abstimmen wurde von den Wählenden ebenfalls gelobt.» Gleichzeitig sei klar geworden, dass der E-Voting-Wahlprozess für viele eine Umstellung gewesen sei. Die meisten Auslandschweizer:innen konnten bekanntlich in der Vergangenheit ihre Delegierten nicht direkt wählen. Der Wahlprozess mit Registrierung der eigenen E-Mail-Adresse beim Konsulat war also grundsätzlich neu. Gleichzeitig waren die Wahlinstruktionen offenbar ausreichend verständlich formuliert: «Es gab dazu nur wenige Rückmeldungen.» MARC LETTAU Vom 12. April bis am 11. Mai 2025 hatten rund 240 000 Auslandschweizer:innen die Möglichkeit, per E-Voting mitzubestimmen, wer künftig ihre Interessen im Auslandschweizerrat (ASR) vertreten soll. Mit dem E-Voting Pilotprojekt in 13 Ländern oder Ländergruppen (Wahlkreise) wurde das Ziel verfolgt, die Legitimation des ASR als «Sprachrohr der Fünften Schweiz» zu stärken: Die Wahl der neuen ASR-Delegierten soll von möglichst vielen mitgetragen werden. Längst sind die Urnen geschlossen und die einzelnen Länder und Ländergruppen haben die Namen der Gewählten bereits publiziert (siehe Regionalseiten dieser Ausgabe). Deren Wahl muss im August an der konstituierenden Sitzung des ASR noch definitiv bestätigt werden. Wie aber lautet die Bilanz zum E-VotingPilotprojekt in technischer Hinsicht? Das verwendete und von der Berner Fachhochschule entwickelte und betreute Abstimmungstool «UniVote» funktionierte einwandfrei. Mit Eric Dubuis, Informatik-Professor und Experte im Bereich Online-Abstimmungen, hatte die Auslandschweizer-Organisation vor und während dem Wahlgang stets einen kompetenten Partner zur Seite. Allerdings startete die Wahlperiode am 12. April mit Aufregung und Hektik, deren Ursache allerdings nichts mit dem verwendeten Abstimmungstool zu tun hatte: In ihrem Mailversand an alle Wahlberechtigten hatte das Eidgenössiche Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) unvollständige Pincodes verschickt. Sie liessen sich fürs Wählen nicht verwenden. Der Fehler wurde aber rasch erkannt und das EDA verschickte umgehend ein Folgemailing mit den korrekten Pincodes. Parallel dazu haben lokale Schweizer-Clubs und die ASO auf allen verfügbaren Kanälen rasch über die Startschwierigkeit – und über deren Behebung – informiert. Somit war die Startpanne aus Sicht der Auslandschweizer-Organisation (ASO) letztendlich unangenehm, richtete aber keinen grösseren Schaden an. E-Voting-Wahl in den Auslandschweizerrat: Erst der harzige Start, dann die gute Erfahrung Wie ist die E-Voting-Wahl in den Auslandschweizerrat verlaufen? Das ambitiöse Pilotprojekt glückte, die Hektik und das Nervenflattern zu Beginn der Wahl trübt die positive Gesamtbilanz nicht. Die Arbeitsgruppe Direktwahlen leistete einen wesentlichen Teil der Vorarbeiten für den nun erfolgten Wahlgang. Hier deren Mitglieder Andreas Feller-Ryf, Antoine Belaieff, Tobias Orth, Monique Heymann und Noel Frei (von links nach rechts). Foto Marc Lettau Franz Muheims Einschätzung: «Die Wahlbeteiligung lag in etlichen Ländern höher als bei den Nationalratswahlen 2023.» Foto ZVG 30 Schweizer Revue / Juli 2025 / Nr.3
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