Schweizer Revue 4/2025

SwissCommunity Wer nicht wagt, der nicht gewinnt Die Auslandschweizerin Sara Alouini ist in Tunesien aufgewachsen und hat sich entschieden, für ihre Berufslehre in die Schweiz zu kommen. Bereits vor ihrer Ankunft kontaktierte sie educationsuisse, um ihre Ausbildungsmöglichkeiten abzuklären und sich nach Stipendien zur erkundigen. Während der Lehre konnte sie gleichzeitig auch die Berufsmatur abschliessen: Türöffner für ein universitäres Studium an einer Fachhochschule. Wie sich der Neubeginn in der Schweiz anfühlte und wie abwechslungsreich ihre Lehre als Elektronikerin mit dem Entwerfen von Schaltplänen, der Programmierung von Mikrocontrollern, dem 3D-Drucken und vielem mehr war, erzählt sie in der aktuellen OnlineAusgabe der «Schweizer Revue». Hier lesen Sie, wieso die Lehre für Sara Alouini die goldrichtige Entscheidung war und wie ihre Reise nun weitergeht: www.revue.link/sarad Educationsuisse bietet jungen Auslandschweizer:innen Beratung und Unterstützung rund um das Thema «Ausbildung in der Schweiz». Mitten ins geschichtsträchtige, politische Zentrum der Schweiz: Mit dem Bundeshaus wurde dem Auslandschweizerrat (ASR) zum Auftakt seiner neuen Legislatur ein sehr exklusiver Tagungsort gewährt. Damit wird die Rolle unterstrichen, die das «Parlament der Fünften Schweiz» einnehmen will: Der ASR versteht sich als Gremium, das die Bedürfnisse und Anliegen der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer aufnimmt, formuliert – und den politischen Entscheidträgern in Bundesbern näherbringt. Die Zusammenkunft des ASR umfasste zwei Tage unter dem Label «Swisscommunity Days»: Am 22. August 2025 suchten bisherige und neue Ratsmitglieder und zahlreiche weitere Interessierte an Workshops nach Antworten auf die Frage, wie der ASR seine Arbeit bestmöglichst erfüllen und seine Anliegen wirkungsvoll in die nationale Politik einbringen kann. Der Einbezug bisheriger und neugewählter Ratsmitglieder sorgte dabei für den wichtigen Wissenstransfer. An der konstituierenden Ratssitzung vom 23. August 2025 fällte der erneuerte Rat – notabene im Nationalratssaal – erste Entscheide. Er entschied mit 83 zu 3 Stimmen, die Einführung einer staatlich kontrollierten E-ID zu unterstützen. Dieser elektronische Identitätsnachweis ist aus Sicht des ASR wichtig, um den im Ausland Lebenden den Kontakt mit Schweizer Behörden zu erleichtern. Auf lange Sicht erleichtere die E-ID zudem taugliche E-Voting-Abläufe. Bei den aktuellen E-Voting-Testbetrieben einzelner Kantone spielt der postalische Weg nämlich nach wie vor eine wichtige Rolle: Die Zugangsdaten werden noch immer brieflich verschickt und kommen je nach Weltgegend spät an – oder zu spät. Ob die Parole des ASR zur E-ID Gehör fand, zeigte sich am Abstimmungswochenende vom 28. September, also deutlich nach Redaktionsschluss dieser «Revue». Der Beginn der neuen Legislatur des ASR markiert auch den Abschluss eines wichtigen Reformschrittes. Als Pilotversuch konnten alle Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in 13 Wahlkreisen ihre Delegierten direkt – und auf elektronischem Weg – wählen. Deren Wahl war somit breit abgestützt. Der Rat als Ganzes ist heute in der Folge repräsentativer als bisher. Erstmals direkt gewählt wurden 47 der 120 Delegierten, durchaus mit Folgen. Die Zahl neuer Gesichter ist hoch, viele der Neugewählten sind Verjüngt, repräsentativ – und selbstbewusst Das Bundeshaus in Bern gehörte an zwei Augusttagen ganz dem erneuerten Auslandschweizerrat. Und der Rat – gewissermassen das «Parlament der Fünften Schweiz» – fällte erste Entscheide und debattierte über seine Rolle. Tagen in würdiger Umgebung: Der ASR an seiner Sitzung vom 23. August 2025 im Nationalratssaal. Foto ASO Educationsuisse Ausbildung in der Schweiz Alpenstrasse 26 3006 Bern, Schweiz +41 31 356 61 04 info@educationsuisse.ch educationsuisse.ch sichtlich jünger – und die Ratskultur wirkt bereits verändert: Auf der Suche nach seiner Rolle forderte der neue ASR den ASO-Vorstand auch mit durchaus kritischen Voten heraus. An Lebendigkeit mangelt es dem erneuerten Rat nicht. In vier Jahren flächendeckende Direktwahlen Bei den Wahlen von 2029 soll der Erneuerungsprozess fortgesetzt werden, versprach ASO-Präsident Filippo Lombardi. Geht es nach ihm, werden in vier Jahren «klar über 90 Prozent» aller Delegierten direkt gewählt. Erste Weichen dazu sind bereits gestellt. Laut dem ASR-Delegierten Noel Frei, der die eingesetzte Arbeitsgruppe zu den Direktwahlen wesentlich mitprägte, hat die Fachhochschule Bern die fachliche und das EDA die administrative Unterstützung für flächendeckende Direktwahlen 2029 bereits zugesichert. Freis Einschätzung zu den zurückliegenden Wahlen: hinsichtlich Transparenz und Teilhabe «ein grosser Erfolg». Entscheidend wichtig sei die Information durch das EDA gewesen: «Sie stellt den Schlüssel zur erfolgreichen Wahl dar.» (MUL) Zahlreiche fotografische Impressionen der «SwissCommunity Days» sind in der Online-Ausgabe dieses Beitrags zu finden. www.revue.ch 33 Schweizer Revue / Oktober 2025 / Nr.4

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