Schweizer Revue 3/2020

Schweizer Revue / Juni 2020 / Nr.3 10 Kultur STÉPHANE HERZOG Es ist 20 Uhr, und imberühmten Kon­ zertsaal des KKL Luzern wartet das Publikum auf seinen Helden. Das Durchschnittsalter der Fans von Stephan Eicher? Mindestens fünfzig Jahre. Ja, auch Rocker altern – und der Schweizer Sänger macht darüber gerne seine Witze. An diesem Abend betritt er die Bühne an seinem ge­ wohnten Stock, dem schlimmen Sou­ venir von einemAutounfall. Er spricht auf Schweizerdeutschmit seinen Fans, Stephan Eicher: Porträt eines Schweizer Troubadours in Europa Dem Berner Sänger und Komponisten wurde an den Swiss Music Awards im März ein Preis für sein Lebenswerk verliehen. Nach einem Zwist zwischen dem Musiker und seinem Plattenlabel hat er diese Spannungen nun zu einem intimen Album verarbeitet. Künstler den Outstanding Achieve­ ment Award. Ein weiteres Schlüssel­ datum: der 17. August, an dem der Rocker, der viele Hits auf Französisch – allen voran «Déjeûner en paix» – ge­ schrieben hat, 60 Kerzen ausblasen darf. Eicher, der Sensible. Eicher, der Rebell. Diese komplexe Mischung er­ möglichte es dem Berner mit jeni­ schenund elsässischenWurzeln, trotz des heftigen Streits mit seinem Mu­ siklabel Barclay künstlerisch fortzu­ wobei er seine Salz-und-Pfeffer-Mähne mechanisch zurückstreicht. Als Bann gegen das Altern hat er eine ganze Schar junger Künstler an seine Gala eingeladen, so auch die Westschwei­ zer Rapperin KT Gorique und die an­ gesagtenDeutschschweizer Jungstars Jeans for Jesus und Dabu Fantastic. Stephan Eicher macht sich auch über diesen für die 13. Swiss Music Awards gefilmten Moment lustig. Die Awards finden am nächsten Tag, dem 28. Februar, statt. Dort erhält der Stephan Eicher am Luzerner Konzert vom 27. Februar 2020, begleitet von seiner «Home- less Songs Band». Foto Marco Masiello

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