Schweizer Revue 6/2021

Schweizer Revue / Dezember 2021 / Nr.6 16 Kultur Schweizer Zahlen Mahlzeit! 3,3 Das kleine Hüngerchen ist da – und der Kühlschrank ist nah! Diese Erfahrung, die das Jahr 2020 prägte, hat gewichtige Folgen. Die Schweizerinnen und Schweizer legten gemäss Untersuchungen der Universität St. Gallen im Schnitt um rund 3,3 Kilogramm an Körpergewicht zu, die 45- bis 64-Jährigen im Mittel gar um 6,7 Kilogramm. 28560 Vielleicht ist es nicht angebracht, an dieser Stelle weiterzurechnen. Trotzdem! Wenn alle 8 655 118 Menschen in der Schweiz innert eines Jahres je 3,3 Kilogramm schwerer wurden: Wieviel hat das Schweizer Volk an Gewicht gewonnen? Es sind 28 560 Tonnen. Sollten die Auslandschweizerinnen und-schweizer in ähnlichem Mass Appetit gezeigt haben, kommen weitere 2550 Tonnen dazu. 110 Ein schwereres Volk ist nicht unbedingt ein gesünderes. Behörden und Lebensmittelindustrie suchen deshalb nach Wegen, den Zuckerkonsum in der Schweiz zu senken. 50 Gramm Zucker pro Tag findet die Weltgesundheitsorganisation WHO gerade noch verantwortbar. In der Schweiz liegt der tägliche Konsum aber bei 110 Gramm: Eine der Kehrseiten der Schokoladennation. 1 Stimmt: All das bisher Gesagte lässt sich ohne Verweis auf die Corona-Pandemie nicht einordnen. Die Umstände begünstigten Bewegungsarmut und Fehlernährung. Und die Pandemie liess die Lebenserwartung sinken. Laut Bundesamt für Statistik sank sie 2020 bei den Männern um rund ein Jahr auf 81 Jahre. Seit 1944 gab es nie einen solch starken Einbruch. Bei den Frauen sank sie um ein halbes Jahr auf gut 85 Jahre. 87,3 Aber es gibt punkto Lebenserwartung markante regionale Unterschiede! In gewissen Regionen werden die Menschen älter als in anderen. Wohin also zügeln? Nach Appenzell-Innerrhoden – und zwar als Frau, denn die Innerrhödlerinnen haben mit 87,3 Jahren die schweizweit höchste Lebenserwartung. ZAHLENRECHERCHE: MARC LETTAU Das Video dazu drehen sie in Paris. Darauf folgt «Lighthouse», mit einem in Mumbai gedrehten Video. Priya hört plötzlich ihre Musik im öffentlichen Radio SRF3, dem die Geschwister diesen Titel geschickt hatten. Der vierte Song, der aufgenommen wird, ist «Good Love 2.0». 2020 von der irischenDJane AnnieMac, einemBBC-Star, verbreitet, wird dieser zumHit. Die Stimme der St. Galler Sängerin erreicht so die Ohren des NewMusical Express. Ihr «Good Love 2.0» begleitet die Spieler des Videospiels FIFA 21. ImAugust 2020 unterschreibt Priya bei Warner UK, worauf sie vom «Guardian» interviewt und in der «New York Times» zitiert wird. Fast alle der zehn Tracks auf «Damnshestamil» wurden bekanntlich in Oerlikon eingespielt: Der Stil der Ragu ist ein Familienprodukt und echt hausgemacht! Eine Lanze für die Freiheit der Frauen Mit ihren Liedern möchte Priya die Vorurteile gegenüber Sri-Lankern aufbrechen, die «sie imWesentlichen auf die Rolle des Kochs, der Putzfrau oder des Verkäufers reduzieren», erklärt sie der Online-Zeitung Decorated Youth. In «Kamali», einem Song, der von einem Dokumentarfilm inspiriert ist, erzählt die Künstlerin die Geschichte eines kleinenMädchens aus Tamil Nadu. Dieses wird von seiner Mutter aufgezogen, die seine Leidenschaft für das Skateboardfahren unterstützt – in einer Welt, in der für solches kein Platz ist. «Ich möchte zu allen Kamali der Welt sprechen und sie ermutigen, weit nach vorne zu schauen. Wenn wir Leben schenken können, stellen Sie sich einmal vor, waswir schaffen können, wenn wir völlig von unseren Fesseln befreit sind», schreibt Priya. «Meine Mutter, die im Video dieses Titels zu sehen ist, war besonders vom Leben der Mutter Kamalis berührt, die den Kampf nicht aufgibt. Sie hat ihre Meinung über den Platz der Frau in der Gesellschaft geändert», so die Sängerin, die selbst Thaiboxen praktiziert. Der Traumder Tamilisch-Schweizerin, wie sie sich ihn manchmal vorstellt, um Fragen zuvorzukommen: eines Tages ein grosses Musikfestival in Jaffna zu organisieren, mit tamilischen Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzenWelt. Priya Ragu auf der Bühne des diesjährigen Jazz-Festivals in Montreux. Nach steilem Aufstieg stehen ihr die Bühnen offen. Foto Keystone

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